Projektberichte

Die Klinik für kaputte Dinge - Repair Café

Foto: Bernd Schellenberg

Nach der Corona-Pause können im Repair Café jeden Montag und Freitag zwischen 15 bis 17 Uhr wieder kaputte Dinge repariert werden. Wie gewohnt werden ehrenamtliche Helfer*innen anwesend sein, die beim Reparieren helfen. Das Repair Café wird durch den Aktionsfonds des Quartiersmanagements gefördert.

Wichtig: Interessierte Nachbarinnen und Nachbarn müssen sich vorher anmelden!
Kontakt: Bernd Schellenberg, Tel. 0160 5134126

 
Reparieren statt wegwerfen: das Repair Café

Oft sind es die geliebten Dinge, die irgendwann den Geist aufgeben: der alte Toaster, die Kaffeemaschine, der Mixer oder der Rasierapparat. Die Frage ist: repariert man die Sachen oder wirft man sie weg? Weil der Neukauf oft billiger kommt bzw. sich niemand findet, der oder die das defekte Teil instandsetzen kann, landet es in aller Regel auf dem Müll. Dieses Vorgehen ist ein Grundprinzip modernen Wirtschaftens: die Geräte müssen nach einer gewissen Zeit kaputt gehen und entsorgt werden, damit neue gekauft werden. Es geht aber auch anders, wie das Repair Café in der Kiezstube zeigt.

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Klinik für kaputte Dinge - Repair Café
Wann? Montag und Freitag, 15 - 17 Uhr
Wo? Kiezstube, Mehringplatz 7, 10969 Berlin

Netzwerk Friedrich & mehr: "Beweg Deinen Kiez"

Gemeinsame Aktionen für die Nachbarschaft entwickeln, planen und umsetzen - das ist das Ziel des Netzwerks Friedrich & Mehr. Getragen wird das Netzwerk von gewerblichen und sozialen Organisationen aus dem Mehringkiez, die darin ihre Ideen und Ressourcen bündeln. Finanzielle Unterstützung erhält das Netzwerk aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements.

Als erste gemeinsame Aktion wurden sechs Leihstationen von Sportmaterialien im Kiez etabliert. Seit Ende Juni können sich alle Anwohner*innen kostenfrei Sportmaterialien, wie zum Beispiel Tischtenniskellen & Boule an diesen Leihstationen ausleihen. Dahinter steht die Idee, den öffentlichen Raum vor der eigenen Haustür spaßig und sportlich zu nutzen.

Derzeit gibt es folgende Standorte: Café MaDame (Mehringplatz 10), feldfünf (Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 7), Impact Hub (Friedrichstr. 246), Monsieur Vélo (Friedrichstr. 17), Kiezstube (Mehringplatz 7) und das  Interkulturelle Familienzentrum tam (Wilhelmstr. 116).

Auf der folgenden Webseite können die Leihzeiten der Leihstationen eingesehen werden:

https://www.wassertor.org/beweg-deinen-kiez/

Flyer "Beweg deinen Kiez"

Kontakt:
Netzwerk Friedrich & mehr
Leonie Beeskow (Koordinatorin)
Mail: beeskow@wassertor.org

 

 

Ein feines, nachbarschaftliches Winterfest am Mehringplatz

Foto: QM Mehringplatz

Überfüllte Gänge, Hektik und Kommerz: ein Weihnachtsmarkt kann ganz schön stressig sein. Nicht so am Mehringplatz. Dort hatte die Initiative "Für Vielfalt und Toleranz am Mehringplatz" zusammen mit Anwohner*innen, Akteuren und der Gewobag unter dem Motto: "Wir sind mehringplatz" einen kleinen, feinen Wintermarkt organisiert. Die Initiative, die rund um die Globale e.V. entstanden ist und sich für Toleranz und gegen rechte Hetze am Mehringplatz einsetzt, hatte viele zum Mitmachen bewegen können: die Omas gegen Rechts, die Kreuzberger Flüchtlings-Initiative,  Nachbar*innen aus der Wilhelm 7, den Umwelt-Projektträger Yesil Cember, das Repair Café, eine Charity-Initiative, die selbst genähte Sachen für einen guten Zweck verkauft, um nur einige zu nennen.

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"Ich versuche, das Problem aus der Gesamtperspektive zu betrachten"

Seit 2018 arbeitet das Projekt "Mehr Sauberkeit im Kiez" daran, die Umweltsituation am Mehringplatz zu verbessern. Ziel ist es, Strukturen zu verankern, die einen Beitrag dazu leisten, weniger Müll zu produzieren und den anfallenden Müll umweltgerechter zu entsorgen. Träger des Projektes ist die gemeinnützige "Yesil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH", die in mehreren Berliner Kiezen ähnliche Projekte betreut. Wir haben mit deren Gründerin, der Biologin Gülcan Nitsch, gesprochen und danach gefragt, wie sie diese Ziele erreichen will.

 


1. Frau Nitsch, können Sie kurz beschreiben, wer Sie sind und wie es zu Ihrem Engagement für mehr Umweltschutz kam?
Ich bin gebürtige Berlinerin und die Gründerin von Yesil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH. Während meines Biologiestudiums arbeitete ich viele Jahre ehrenamtlich bei verschiedenen Umweltorganisationen. Dabei merkte ich, dass die Migrant*innen in Deutschland kaum erreicht werden. Um dies zu ändern, gründete ich 2006 mit Ye?il Çember (Türkisch für „Grüner Kreis“) die bundesweit erste türkischsprachige Umweltinitiative.

2. Die Vermüllung des Mehringkiezes ist ein altes Problem, das viele Menschen stört. In der Vergangenheit hat es immer wieder Versuche gegeben, das Problem zu lösen – ein dauerhafter Erfolg ist bislang allerdings ausgeblieben. Was ist neu bzw. anders an Ihrem Konzept?
Ich versuche, das Problem aus der Gesamtperspektive zu betrachten. Beispielsweise ist die Umweltsprechstunde in der Kiezstube ein neues Konzept, das den Bewohner*innen zeigt, dass es im Kiez eine Anlaufstelle gibt, wo sie beraten werden können. Um Kontinuität zu gewährleisten, sollen nicht nur einzelne Aktionen stattfinden, sondern auch neue Strukturen geschaffen werden. Dazu gehört auch die Idee zur Aufstellung von Wunschtafeln der Kinder im Theodor-Wolff-Park, um der Vermüllung des Spielplatzes entgegenzuwirken. Dadurch wird die Botschaft nicht durch ein Verbot vermittelt, sondern auf der emotionalen Ebene durch die Kinder kommuniziert. Auch die Aktion „MEHRingkiez für MEHRweg“, bei der inzwischen 10 Geschäfte mitmachen, ist für diesen Kiez etwas Neues, das die Strukturen Schritt für Schritt nachhaltig verändern soll. Ich werde noch versuchen, bis Ende des Jahres ein Umweltbündnis im Kiez zu gründen.

3. Gibt es Unterschiede zwischen dem Mehringkiez und anderen Berliner Kiezen in Bezug auf die Probleme mit Müll und Sauberkeit?
Viele Berliner Kieze weisen ein „Müllproblem“ auf. Jeder Kiez ist aber anders gestrickt im Hinblick auf die baulichen Gegebenheiten, die Bewohnerschaft und die Zusammensetzung der Geschäfte. Für den Mehringkiez sind besonders die hohe Anzahl an gastronomischen Betrieben sowie die hohe Anzahl an Tagestouristen charakteristisch, was sich wiederum auf die Ursachen der Probleme mit Müll und Sauberkeit im Kiez auswirkt.


4. Sie haben schon viel Erfahrung in anderen Kiezen gesammelt. Welche Aktionen waren dort erfolgreich und welche Ideen könnten auch im Mehringkiez funktionieren?
Im Mehringkiez habe ich weitestgehend neue Ideen und Konzepte entwickelt und getestet. Um Strukturen zu verändern, muss man diese an die jeweilige Ausgangssituation anpassen. Eine Übertragbarkeit ist nicht immer möglich. Jeder Kiez ist anders und sollte differenziert betrachtet werden.

5. Oft heißt es, die Menschen würden sich zu wenig verantwortlich für ihr Wohnumfeld fühlen und deshalb Müll fallen lassen oder Sperrmüll abstellen. Reicht diese Erklärung aus oder gibt es (noch) andere Ursachen?
Man darf nicht pauschalisieren, es gibt sicherlich noch weitere Gründe, warum sich Menschen so verhalten. Manchmal wissen die Leute gar nicht, dass man Sperrmüll nicht auf die Straße stellen darf. Vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, die die deutsche Sprache nicht gut beherrschen, sind mit den Regeln und Gesetzen oft nicht vertraut. Auch die Kommunikation zwischen Vermieter und Mieter ist oft verbesserungsbedürftig.

6. Wie kann man die Menschen dauerhaft für einen bewussten Umgang mit Müll sensibilisieren?
Die Entwicklung von neuen Kommunikationsmodellen und zielgruppenspezifischen Konzepten sind dabei wichtige Instrumente. Den Leuten muss vermittelt werden, dass sie die Macht haben, etwas Positives in ihrem Umfeld zu verändern. Wenn wir die Menschen für den Umweltschutz sensibilisieren wollen, sollten wir uns deren Lebenswirklichkeit anschauen, die Perspektive wechseln und empathisch sein. Nur so können wir die Menschen dort abholen, wo sie stehen. Bei der Aufklärungsarbeit spielt eine niedrigschwellige Darstellung von globalen Zusammenhängen und Auswirkungen auch eine entscheidende Rolle.

Feierliches Fastenbrechen im Interkulturellen Kiez-Garten

Foto: M. Hühn

Am Dienstag, den 28. Mai, kamen zum vierten Mal Muslime, Menschen anderer Glaubensrichtungen und solche ohne Religionszugehörigkeit im Interkulturellen Kiez-Garten in der Friedrichstraße 1 zusammen, um – schon traditionell am Mehringplatz - gemeinsam das Fasten zu brechen. Gut 500 Gäste, insbesondere Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Kiez, waren der Einladung gefolgt.

Finanziell gefördert wurde die Veranstaltung vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sowie aus Mitteln des Programms "Soziale Stadt", das dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert.

Auch in diesem Jahr bot sich den Besucherinnen und Besuchern wieder ein festlicher Anblick: Die Tischreihen waren weiß gedeckt, Lampions beleuchteten den Garten und in einem orientalischen Zelt an der Stirnseite spielten Musiker des Konservatoriums für türkische Musik.

Das Fastenbrechen im Mehringkiez habe sich in nur wenigen Jahren zu einer "kleinen Tradition" entwickelt, sagte der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksstadtrat Knut Mildner-Spindler in seiner Begrüßungsrede. Anschließend bedankte sich Quartiersmanagerin Wafaa Khattab ausdrücklich bei allen Beteiligten für die liebevolle Dekoration und die Arbeit, die diese in der Vorbereitungszeit geleistet hätten. Diesem Dank schloss sich auch Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen an. Er überbrachte zudem Grüße der Senatorin Katrin Lompscher, die gerne wieder an den Mehringplatz gekommen wäre, aber leider einen anderen Termin habe wahrnehmen müssen.

Wolfhard Schulze, Leiter der KMA e.V., die auch dieses Jahr als Fördernehmer wieder für die Organisation und Umsetzung des Fastenbrechens verantwortlich war, betonte in seiner Rede den verbindenden Charakter des Fastenbrechens: "Das Fastenbrechen ist ja genau genommen keine Feier, weil es im Ramadan jeden Abend stattfindet. Aber unser gemeinsames Fastenbrechen in diesem feierlichen Rahmen ist eine gute Gelegenheit, sich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen."

Nach Sonnenuntergang sang schließlich der aus Syrien stammende Musiker Abdulkadir Asli das Gebet zum Fastenbrechen und eröffnete damit den kulinarischen Teil des Abends.

Wie in den Jahren davor bewies die freundliche und zugewandte Stimmung einmal mehr, dass Demokratie und Toleranz Werte sind, die von vielen Menschen im Kiez geteilt werden.

Mehr Sauberkeit im Kiez: Müllsprechstunde in der Kiezstube

Foto: QM Mehringplatz

Die Vermüllung des Mehringkiezes ist ein altes Problem, das viele Menschen stört. In der Vergangenheit hat es immer wieder Versuche gegeben, das Problem zu lösen - ein dauerhafter Erfolg ist bislang allerdings ausgeblieben.

Einen neuen Ansatz, die Vermüllung einzudämmen, unternimmt seit einigen Monaten das Projekt "Mehr Sauberkeit im Kiez", welches von der "Yesil Çember – ökologisch interkulturell gGmbH" getragen und vom Quartiersmanagement finanziert wird. Jeden 1. und 3. Montag im Monat findet in der Kiezstube, Mehrinplatz 7, von 14.30 bis 16 Uhr eine Müllsprechstunde statt.

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Sport im Kiez - Bewegungsförderung im Wohnumfeld

Eignen sich zum Drüberhüpfen: Poller am Mehringplatz. (Bild: R. Spaetling)

Sportliche Ideen gesucht!

Eigentlich wissen es alle: Sport ist gesund. Sportlich aktiv zu werden, ist für viele aber mit Hürden verbunden, sei es die kostenpflichtige Mitgliedschaft in einem Sportverein oder der Besuch eines Fitness-Studios.

Sport kann man aber auch ohne großen Aufwand direkt vor der eigenen Tür treiben. Um dafür Anreize zu schaffen, hat das Quartiersmanagement das Projekt "Bewegungsförderung im Wohnumfeld" auf den Weg gebracht. Projektleiter ist Robin Spaetling vom Verein stadtbewegung e.V., der mit ähnlichen Projekten in anderen Berliner Kiezen bereits Erfahrungen gesammelt hat.

Das Projekt gliedert sich in drei Bereiche:

  • Es sollen Anreize im öffentlichen Raum für Bewegung im Alltag gesetzt werden,
  • es werden einfache Umgestaltungen im öffentlichen Raum vorgenommen, die Bewegungsmöglichkeiten schaffen und/oder sichtbarer machen und
  • es werden niedrigschwellige Sport-Angebote für Nachbarinnen und Nachbarn ins Leben gerufen.

Am 27. März traf sich eine kleine Gruppe interessierter Anwohnerinnen und Anwohner im Quartiersbüro, um Strategien und Möglichkeiten auszuloten. Bei dem konstruktiven Brainstorming wurden eine Menge Vorschläge und Ideen ausgetauscht. So könnten auf den Wegen Meter-Angaben, Slalom-Kurse und Kästchen für Hüpfspiele aufgemalt werden. Auf den Hauswänden könnte man z.B. Anleitungen für Rückenübungen anbringen. Im öffentlichen Raum könnten Klimmzugstangen aufgestellt und ein Trimm-Dich-Pfad eingerichtet werden. Damit sich niemand alleine bewegen muss, soll es gemeinsame Sportangebote wie Lauftreffs, Tanzangebote wie Break Dance oder spezielle Sportangebote für Frauen geben.

Angebote ab Juli 2018:

Sport- und Bewegungsangebote drinnen und draußen
Die beiden Angebote sind für alle Niveaus geeignet. Auch ohne Sportkleidung möglich. Kostenlos und unverbindlich. Einfach vorbeikommen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Training ist Teil des Projekts "Bewegungsförderung im Wohnumfeld" des Quartiersmanagements Mehringplatz und wird vom Verein Stadtbewegung e.V. organisiert.

1. Bewegung in der Kiezstube
Datum: Jeden Mittwoch, 16 Uhr
Ort: Kiezstube, Mehringplatz 7, 10969 Berlin

2. Sport für alle
Datum: Jeden Donnerstag, 16 Uhr
Ort:Theodor-Wolff-Park, 10969 Berlin

Weitere Infos finden Sie unter https://stadtbewegung.de/bewegungsfoerderung-im-wohnumfeld/

Kontakt:
spaetling@stadtbewegung.de