Ausstellung in der Friedrichstraße: FRAUEN EUROPAS | EUROPAS FRAUEN

Der Mehringplatz ist international und er liegt mitten in Europa. Der Grundgedanke der Europäischen Union gilt auch auf dem Platz: "Friedlich miteinander statt gewaltsam gegeneinander."

Aus diesem Grund initiierte vor Jahren der Verein Kunstwelt e.V. das Kunstprojekt "Pfad der Visionäre (m/w/d)" als ein Zeichen für die Werte, Vielfalt und Kultur Europas. Auf Platten, die in die Fußgängerzone vor der Friedrichstraße 1-4 eingelassen wurden, sind Zitate von bedeutenden Menschen aus jedem Mitgliedsland der EU zu lesen. Die Mitgliedsländer reichten damals aber überwiegend Zitate von Männern ein. In der aktuellen Ausstellung richtet sich das Augenmerk auf die visionären europäischen Frauen, die mit 27 Zitate präsentiert werden. Anlass ist die Europawahl am 9. Juni 2024.

Eröffnet wurde die Ausstellung von Gosia Binczyk, stellvertretende Leiterin des Büros der Europäischen Kommission in Deutschland, sowie von Kristijana Penava, Vorstand von Kunstwelt e.V. und Bonger Voges, der maßgeblich das Konzept des „Pfad der Visionäre (m/w/d)“ entwickelt hat.

In ihrer Eröffnungsrede wies Gosia Binczyk auf eine Selbstverständlichkeit hin, die aber allzuoft übersehen wird: "Europa wurde nicht an einem Tag erbaut und nicht nur von Männern. Was wir heute als Europa erleben, baut auf der Arbeit vieler Frauen auf." Die Ausstellung sei auch ein Zeichen der Inklusivität in der Europäischen Union und ihren Institutionen, mittlerweile seien z.B. die Hälfte aller Kommissar*innen Frauen.

Über viele Jahrhunderte hinweg sei der Beitrag von Frauen in der und für die Gesellschaft überwiegend im familiären Kontext angesiedelt und nicht öffentlich gewesen, führte Kristijana Penava anschließend aus. Die Frauen in der Ausstellung hätten maßgeblich dazu beigetragen, dies zu ändern. „Unser Ziel ist es, auf die Vielfalt der Geschlechter in Europas Geschichte aufmerksam zu machen. FRAUEN EUROPAS | EUROPAS FRAUEN nimmt die Biografien von visionären Persönlichkeiten in den Blick. Zudem lädt das Projekt zum Nachdenken ein, wie und warum welche Persönlichkeit als Repräsentantin des jeweiligen Landes ausgewählt wurde", so Penava.

Projektleiter Bonger Voges zog einen Bogen von der Geschichte des Mehringplatzes zur Gegenwart: Der Belle-Alliance-Platz (so der alte Name des Mehringplatzes) habe seinen Namen in Folge der Freiheitskriege erhalten und unterstreiche auf besondere Weise das Streben der europäischen Nationen nach Souveränität. Damals habe man sich von dem Imperialismus Napoleons befreit und heute müsse man sich erneut gegen eine solche Politik stellen. "Die Antwort kann nur heißen: zusammenstehen!", so Bonger Voges.

Nach den Eröffnungsreden betraten zwei Künstlerinnen den Platz vor der Ausstellung: Katharina von Runnen bot - in europäisches Blau gekleidet - einen Tanz mit drei Hula Hoop Reifen dar und die Finnin Sari Mäkela vom Circus-Kollektiv Barbaren Barbies (www.barbarenbarbies.de) drehte spektakuläre Runden mit einem großen Ring über die Fußgängerzone.

Für den feierlichen Rahmen mit weiß gedeckten Tischen und Blumen sorgte das Team des Quartiersmanagements. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Café MaDame, vom Café Latte, vom Asia-Markt in der Friedrichstraße und dem Auswärtigen Amt. Die Länder Österreich, Zypern, Bulgarien, Malta und Griechenland waren mit ihren Botschaften auf der Ausstellungseröffnung vertreten.

 

 

Mehr Garten!

Foto: Stadtbienen gGmbH

Der Mehringkiez ein Quartier mit Blumen, Kräuter- und Gemüsebeeten? Das könnte in nicht allzu ferner Zeit Wirklichkeit werden. Das Projekt "Mehr_Garten" hat sich vorgenommen, gemeinsam mit interessierten Nachbar*innen auf den Freiflächen zwischen den Hochhäusern mehrere Gärten anzulegen. Der Quartiersrat Mehringdamm hatte das Projekt auf den Weg gebracht, das aus Mitteln des Programms Sozialer Zusammenhalt finanziert und von der gemeinnützigen Stadtbienen gGmbH umgesetzt wird.

Stadtbienen-Mitarbeiter Andreas Roth ist derzeit viel im Kiez unterwegs, um Flächen und Mitstreiter*innen zu finden. Er spricht mit den Wohnungsbauunternehmen, mit Einrichtungen und Menschen, die Interesse am Gärtnern und/oder schon Erfahrungen mit Urban Gardening gesammelt haben.

Eines der Projektziele ist, dass durch das Gärtnern der soziale Zusammenhalt im Quartier gefördert werden soll. Gemeinsames Gärtnern eignet sich dafür, weil es kulturübergreifend funktioniert und die unterschiedlichsten Menschen anspricht. Andreas Roth setzt dabei auf die Anziehungskraft, die von Gärten ausgehen kann. Er selbst hat auf dem Gelände "Frieda Süd" in der Friedrichstraße bereits Erfahrung mit Urban Gardening im Kiez gesammelt. Dort habe es gut funktioniert, der Garten habe Menschen neugierig gemacht und einige dazu bewegt, sich zu beteiligen, so Roth. "Es sollte natürlich schön und ansprechend aussehen, damit es einladend wirkt", ergänzt er.

Neben dem sozialen Aspekt soll das Projekt den Kiez ökologisch aufwerten. Geplant sind Behausungen für Wild- und Honigbienen, die später für die Bestäubung der Pflanzen sorgen sollen und Vorrichtungen zum Sammeln von Regenwasser.

Um das weitere Vorgehen planen und koordinieren zu können, hat Andreas Roth Akteure und Nachbar*innen zu einem Treffen in die Kiezstube eingeladen. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen.

Kontakt und weitere Infos unter https://www.stadtbienen.org/mehr-garten


Feierliches Fastenbrechen im Mehringkiez

Fein gedeckte Tische, schöne Musik und eine feierliche Atmosphäre: Am Donnerstag, den 21. März wurde im Gloria Event Center das gemeinsame Fastenbrechen begangen. Dazu eingeladen hatten das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg und das Quartiersmanagement Mehringplatz.

Es ist seit Jahren die große Feier im Terminkalender des Mehringkiezes: Iftar, das Fastenbrechen, bei dem Muslime und Nicht-Muslime zusammenkommen, um gemeinsam zu essen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Normalerweise begehen muslimische Familien während des Ramadans das allabendliche Fastenbrechen im engsten Kreis. Das Fest im Mehringkiez bildet eine Ausnahme. Es ist ein Fest für rund 500 Gäste unterschiedlichen Glaubens, für Kinder, ältere Menschen, Frauen und Männer.

Das Team um Quartiersmanagerin Wafaa Khattab hatte zusammen mit den Kooperationspartnern Mina e.V., dem Jam Work-out e.V., Outreach, den Stadtteilmüttern und dem Stadtteilzentrum F1 wie in den Jahren zuvor ein buntes Rahmenprogramm organisiert: es gab zwei Henna-Schminkecken für Kinder, eine Foto-Box für Sofortbilder, einen Kalligraphie-Stand, Siebdruck und Musik. Ehrenamtliche Helfer*innen von Outreach bauten eine Tafel auf, an die man Zettel mit Fragen zum Ramadan heften konnte.

Offiziell eröffnet wurde der Abend von Wafaa Khattab, die sich bei allen Beteiligten und dem Team des Gloria Event Centers für die Hilfe bedankte. Sie wies in ihrer Rede auch auf die Besonderheit des Abends hin: "Eigentlich ist es nicht üblich, dass man so einen Einblick in das Fastenbrechen erhält, das normalerweise im intimsten Familienkreis gefeiert wird. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich ihren Nachbarn zuzuwenden und miteinander in den Dialog zu treten." Sie begrüßte anschließend Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann, den Stadtrat für Jugend, Familie und Gesundheit, Max Kindler sowie Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen. Clara Herrmann nahm in ihrer Rede dann Bezug auf die tiefere Bedeutung des Ramadans: "Wichtig sind die Werte, die der Ramadan vermittelt: Gemeinschaft, Solidarität und Nächstenliebe. Gerade in der jetzigen Zeit, in der unsere Demokratie bedroht wird, sind sie wichtiger denn je." Großen Beifall erntete die Bezirksbürgermeisterin für ihren Aufruf gegen Ausgrenzung: "Der 21. März ist der internationale Tag gegen Rassismus. Rassismus darf keinen Platz haben in unserer Gesellschaft, weder in den Kiezen, noch in Berlin, noch darüber hinaus." Zum Schluss bedankte sich Hermann für die liebevolle Vorbereitung beim QM-Team und bei der Feuerwehr, die traditionell das Fastenbrechen im Mehringkiez unterstützt.

Pünktlich zu Sonnenuntergang rief der syrische Sänger Abdulkadir Asli zum Fastenbrechen auf. Danach kam das leckere Essen: eine Linsensuppe mit Zitrone, Putengeschnetzeltes oder Aubergine mit Reis und zum Nachtisch Baklava.

Nach dem Essen betraten fünf Mädchen vom Jam Work-out e.V die Bühne und hielten einen kleinen Vortrag über Ramadan. Zum Ausklang des Abends gab es Musik von Hakan Erkaraman und Ömer-Kaan Özdag, AMI Berlin sowie Abdulkadir Asli mit Chor.

 

 

 

Filmpremiere im HAU: "Durch unsere Augen"

Der Alltag arabischer Frauen im Mehringkiez Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Theatersaal und viele glückliche Gesichter: Am Samstag, den 3. Februar lief im Theater Hebbel am Ufer, kurz HAU, die Premiere des Films "Durch unsere Augen". Gedreht wurde der Film von und mit arabischen Frauen aus dem Mehringkiez. In der Koproduktion des HAU mit dem Quartiersmanagement Mehringplatz, der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und der Initiative Tessarae erzählen Frauen aus ihrem Alltag in der deutschen Gesellschaft.

Schon seit Längerem hat der Arabische Themenstammtisch für Frauen im Quartiersmanagement Mehringplatz Kontakt zum HAU. Auf der Basis dieser Verbindung ist das aktuelle Film-Projekt entstanden. Am Anfang haben sich die beteiligten Frauen zusammen mit der Filmemacherin Therese Koppe über einen längeren Zeitraum gemeinsam Filme angesehen, um die notwendigen Techniken kennenzulernen. Ziel war es, so das HAU, dass die Frauen sich "das Medium Film als Gestaltungs- und Ausdrucksmittel" aneignen. Es folgten mehrere Workshops im PopUp-Saal der ZLB, in denen die praktische Umsetzung geprobt wurde.

In dem anschließend entstanden Film erzählen die Frauen aus ihrem Alltag, über ihre Herausforderungen und Erfahrungen in Berlin. Sie sind selbst Autorinnen, Regisseurinnen, Bild- und Tongestalterinnen. Krönender Abschluss des Projektes war die große Premiere im HAU, zu der die Berliner Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung Cansel Kiziltepe kam, Alexandra Kast von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Vertreter der Filmförderung und vor allem viele Familien aus dem Mehringkiez. Quartiersmanagerin Wafaa Khattab: "Die Frauen waren hin und weg, so viel Aufmerksamkeit sind sie nicht gewohnt. Sie wollten durch den Film auf sich aufmerksam machen, darauf, dass sie häufig in der Mitte der deutschen Gesellschaft nicht wahrgenommen werden und durch sehr viele Vorurteile und Vorbehalte in ihrem Alltag ausgegrenzt werden." Wichtig sei aber, so Wafaa Khattab, dass der Film Mut mache und die Frauen kein trauriges Bild von sich selbst zeichnen würden. "Es ist ein Film mit Geschichten, die sie bewegen und die in diesen Zeiten mehr denn je aktuell sind." Nach der 45 minütigen Filmvorführung gab es noch ein Konzert von AMI Berlin. 

"Durch unsere Augen" wird das nächste Mal voraussichtlich am Freitag, den 19. April in der ZLB gezeigt, darüber hinaus ist eine Vorführung im OpenAir-Kino am Mehringplatz geplant.

 

Riesen Beteiligung an der Quartiersratswahl

Mit einer Rekord-Wahlbeteiligung ist am Mittwoch, dem 18.10.2023, die Quartiersratswahl rund um den Mehringplatz zu Ende gegangen. 181 Nachbarinnen und Nachbarn aus dem Kiez gaben ihre Stimme ab und wählten alle 11 Kandidierenden in das Beteiligungsgremium. Der neue Quartiersrat nimmt im November seine Arbeit auf.

Drei Tage lang stand das Team des Quartiersmanagements bei Wind und Wetter vor Einrichtungen im Kiez, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Der Aufwand hat sich gelohnt: Mit einer Rekordwahlbeteiligung von 181 Stimmen wurde im berlinweiten Vergleich eine sensationell gute Quote erreicht, wie auch Ralf Hirsch, der Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, betonte: "Ich glaube nicht, dass jemals bei einer Quartiersratswahl so viele Stimmen abgegeben wurden. Ich wünsche allen neu gewählten Mitgliedern des Quartiersrates gutes Gelingen. Sie vertreten eine große Anzahl von Bewohnerinnen und Bewohnern und tragen eine große Verantwortung. Die Wahlbeteiligung zeigt, dass der Mehringplatz Lust auf Beteiligung hat. Danke auch an das QM-Team für die tolle Arbeit."


Neben Ralf Hirsch waren noch Sophia Loukas, die zuständige Mitarbeiterin für das QM im Bezirksamt, sowie zahlreiche Nachbar*innen ins Quartiersbüro gekommen, um die öffentliche Auszählung der Stimmen zu begleiten. Das QM-Team hatte ein von allen gelobtes Buffet aufgebaut, das vom Choco Latte aus der Friedrichstraße zubereitet wurde. Dazu gab es Limonade, Tee und Kaffee. Vier ehrenamtliche Helfer*innen übernahmen den Job des Zählens: Sheyma El Sheikh, Georg Bechler, Andreas Eckert und Andreas Kerschbaumer. Herr Eckert und Herr Kerschbaumer sind erfahren im Geschäft: Beide waren schon an vielen Quartiersratswahlen als Helfer beteiligt.

Zur Wahl gestellt hatten sich elf Bewohner*innen des Mehringkiezes. Jede/r Kandidat*in musste mindestens 20 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, um in den Quartiersrat gewählt zu werden - bei 181 Stimmen also mindestens 36. Die 20 Prozent-Hürde stellte letztlich kein Problem dar: Alle Kandidierenden erhielten deutlich mehr als 100 Stimmen.

Zum Abschluss des Abends bedankte sich Quartiersmanagerin Candy Hartmann bei allen neu gewählten Mitgliedern des Quartiersrates mit einer Geschenke-Tasche. "Wir freuen uns unglaublich darauf, mit Ihnen die nächsten zwei Jahre zusammen zu arbeiten", so Candy Hartmann. Die erste Sitzung wird am 13. November stattfinden.

Ein Moment der Großzügigkeit und Barmherzigkeit: Das gemeinsame Fastenbrechen im Mehringkiez

Im Fastenmonat Ramadan verzichten viele Menschen muslimischen Glaubens tagsüber auf Essen und Trinken. Nach Sonnenuntergang wird das Fasten "gebrochen": Familienmitglieder, Freunde und Bekannte sitzen zusammen, um gemeinsam zu essen und zu trinken. Das Fastenbrechen kann im kleinen, aber auch im größeren Kreis stattfinden.

Einmal im Jahr laden der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und das Quartiersmanagement Mehringplatz Anwohnende zum gemeinsamen Fastenbrechen ein. Am Donnerstag, den 30. März, war es wieder soweit: Im Gloria Event Center in der Markgrafenstraße trafen sich mehr als 550 Gäste an feierlich gedeckten Tischen.

Es ist immer ein wenig aufregend: Ist alles da, was gebraucht wird? Haben wir die Abläufe gut geplant? Wie wird das Essen?

Das QM-Team und viele Helfende der hiesigen sozialen Träger und kulturellen Einrichtungen hatten schon seit Tagen zu tun, um den Abend vorzubereiten. Die Größe der Feier ist einmalig für Berliner Quartiersmanagement-Gebiete. Seit 2016 organisiert das QM in Kooperation mit dem Bezirk und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen das nachbarschaftliche Fest, das in den ersten Jahren unter freiem Himmel im Garten der Friedrichstraße 1 stattfand. Zum zweiten Mal wurde das Fastenbrechen nun nach drinnen verlegt, da Ramadan 2023 so früh im Jahr stattfindet, dass es draußen schlicht zu kalt gewesen wäre. Einen großen Anteil am Gelingen der Feier hatte in der Anfangsphase des Projektes die Berliner Feuerwehr, die das QM-Team in der Vorbereitung und beim Ablauf unterstützte.

Auch diesmal kamen hochkarätige Vertreter der Berliner Feuerwehr in den Mehringkiez, unter anderem Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen und der Extremismusbeauftragte Axel Wendt. Mit dabei war auch Ali Khattab, der die Kooperation zwischen QM und Feuerwehr initiierte und auch im Jahresverlauf mit kostenlosen Erste-Hilfe-Kursen für die Kiezbewohnenden immer wieder .

Die Feuerwehrmänner waren nicht die einzigen Ehrengäste: Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann kam zur Feier, ebenso Bezirksstadtrat Andi Hemke sowie Ralf Hirsch, Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

In ihrer Begrüßungsrede wies Quartiersmanagerin Wafaa Khattab darauf hin, dass es bei der Feier vor allem um das nachbarschaftliche Zusammensein gehe. "Alle sind willkommen, egal ob gläubig oder nicht-gläubig", so Wafaa Khattab. Sie bedankte sich bei allen, die die Feier ermöglichten, u.a. Outreach e.V., Mina e.V., den Stadtteilmüttern und Jam Workout e.V..

Auch Ralf Hirsch betonte die gesellschaftliche Rolle der Feier. Es sei "fantastisch, dass wir wieder zusammen feiern können." Einen großen Anteil daran habe das Programm "Sozialer Zusammenhalt", über das der Abend finanziert werden konnte. In diesem Zusammenhang bedankte er sich besonders bei Jesko Meißel, der im Bezirk die Finanzplanungen für das Fastenbrechen übernommen hatte.

Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann begrüßte zu aller erst die Kinder und erinnerte anschließend an die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien, die auch Familienmitglieder und Freund*innen von vielen Menschen in Friedrichshain-Kreuzberg betroffen habe. Gerade in solchen Zeiten brauche man ein solidarisches Miteinander: "Der Abend ist ein Moment der Großzügigkeit und Barmherzigkeit".

Umrahmt wurde der offizielle Teil von Musik. Noch nie in der Geschichte des Fastenbrechens im Mehringkiez gab es so viele Auftritte toller Musiker*innen. Mit dabei waren Sänger*innen und Instrumentalist*innen des Arabischen Musikinstituts AMI Berlin, der türkische Chor Eskimeyenler und die Gruppe des arabischen Sängers Abdulkadir Asli. Wie schon in den letzten Jahren intonierte Letzterer bei Sonnenuntergang das Gebet zum Fastenbrechen. Zwischenzeitlich hatten die Mitarbeiter*innen des Gloria Event Centers die Linsensuppe verteilt, den ersten Gang des Menüs. Als Hauptspeise wurden Hühnchen mit Reis und Gemüse sowie Auberginen serviert. Zum Nachtisch gab es Gebäck und Tee.

Fastenbrechen im Mehringkiez

Fein gedeckte Tische und eine große Freude, sich endlich wieder zu treffen: Am Dienstag, den 5. April fand nach zweijähriger, coronabedingter Pause das traditionelle Fastenbrechen im Mehringkiez statt. Das tägliche Fastenbrechen nach Sonnenuntergang beendet im Ramadan die Zeit ohne Essen und Trinken. Im Quartiersmanagement Mehringplatz ist das gemeinsame Fastenbrechen das Highlight des Jahres: Im Garten der Begegnungsstätte kommen zu diesem Anlass (normalerweise) Jahr für Jahr viele Nachbarinnen und Nachbarn zusammen, auch solche nicht-muslimischen Glaubens oder Menschen ohne religiöse Zugehörigkeit. Weil Ramadan dieses Jahr schon Anfang April beginnt, wurde das Fest in das Gloria Event Center in der Markgrafenstraße verlegt. Der Feierlichkeit tat dies keinen Abbruch. Etwa 400 Gäste nahmen teil, darunter der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management, Andy Hehmke und Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

Kleine Kinder, die im großen Saal Verstecken spielen, Jugendliche vor ihren Smartphones, Nachbarinnen und Nachbarn, die sich angeregt unterhalten: Das Fastenbrechen im Mehringkiez ist eine familiäre Veranstaltung im großen Maßstab. Und genau das soll sie auch sein. Quartiersmanagerin Wafaa Khattab, die die Feier maßgeblich vorbereitete, beschrieb in ihrer Begrüßungsrede, dass das tägliche Fastenbrechen ja in den einzelnen Familien normalerweise im kleinen Kreis stattfände. Das Fastenbrechen im Mehringkiez hingegen erweitere diesen Rahmen und biete auch Menschen anderer Glaubensrichtungen die Möglichkeit, Einblicke in muslimische Riten zu erhalten. "Wenngleich das Spirituelle", so Wafaa Khattab, "heute Abend die kleinere Rolle spielt. Wichtig ist, dass wir alle zusammenkommen. Gerade in der heutigen Zeit ist es nötig, dass wir auf unsere Nächsten, auf die Nachbarinnen und Nachbarn schauen und uns umeinander kümmern."

Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen freute sich in seiner Rede ebenfalls darüber, dass nach zwei Jahren Pause endlich wieder solche Veranstaltungen durchgeführt werden könnten. Explizit dankte er dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, dass dieser die Feier trotz Haushaltssperre ermöglicht habe.

Bezirksstadtrat Andy Hehmke betonte anschließend den verbindenden Charakter des Abends: "Die Pandemie hat gezeigt, dass wir alle zusammenhalten müssen. Ich danke besonders dem Quartiersmanagement für den Einsatz." Und der hatte es in sich: Zwei Tage lang dekorierte Wafaa Khattab zusammen mit Helferinnen aus der Begegnungsstätte Mehringkiez, dem Ongoing-Projekt, JAM und Müttern aus dem Kiez den großen Saal des Gloria Event Centers. Es galt, die Verteilung des Essens zu organisieren und die Abläufe des Abends zu planen. Dazu gehörte nicht zuletzt die Tombola, deren Preise von der Kurt-Schumacher-Grundschule gestiftet wurden.

Musikalisch empfangen wurden die Gäste übrigens von Nabil Arbaain, und das Gebet zum Fastenbrechen wurde von dem aus Syrien stammenden Musiker Abdulkadir Asli gesungen.

 

Klinik für alle kaputten Dinge

Foto: Bernd Schellenberg

"Wir sind auch ein soziales Repair Café"

Kaputte Dinge reparieren statt sie wegzuwerfen - das ist die Grundidee eines Repair Cafés. Reparieren spart Geld, bremst den Rohstoff-Verbrauch und geliebte Dinge bleiben einem im Erfolgsfall erhalten.
Im Mehringkiez gibt es schon seit vielen Jahren ein vom Quartiersmanagement gefördertes Repair Café, bei dem etwa acht Aktive Hilfe zur Selbsthilfe geben. Das Team legt Wert darauf, dass das Repair Café keine Reparatur-Werkstatt im herkömmlichen Sinne ist, sondern dass die Besucher*innen auch selbst Hand anlegen. Um das Angebot im Kiez noch bekannter zu machen, gibt es seit kurzem eine wichtige Veränderung: Das Repair Café im Mehringkiez heißt jetzt "Die Klinik für alle kaputten Dinge". Wir haben darüber mit Bernd Schellenberg gesprochen, der seit vielen Jahren im Repair Café aktiv ist.

Herr Schellenberg, wie kam es zu der Namensänderung?
Uns geht es darum, nicht nur junge Menschen (bisher der Großteil unseres Klientels) zu erreichen, sondern auch ältere - solche ohne Email-Zugang bzw. Internet-Kenntnisse. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass gerade ältere Menschen mit dem Begriff "Repair Café" wenig anzufangen wissen. Wir mussten den Begriff daher allgemeinverständlicher erklären und haben uns für "Die Klinik für alle kaputten Dinge" entschieden. Das Wort "alle" haben wir bewusst eingefügt, weil wir noch nicht so genau wissen, wohin unser Repair Café sich angesichts Corona hinbewegt! Denn mit Corona scheint aktuell einiges Nicht-Technisches "kaputt" zu gehen!

Was meinen Sie damit?
Wir sehen beispielsweise die teils dramatische "soziale Vereinsamung", gar Isolation von Menschen in den riesigen anonymen Wohnblocks am Mehringplatz. Wir sind dadurch zu einem "sozialen Repair Café" geworden. Wir staunen und erfahren teils erst jetzt, dass wir unter unseren Besucher*innen u.a. eine Psyhologin, mehrere Ärzte und eine Sozialpädogogin haben, die über lange Berufserfahrung verfügen und gerne zu den Kiezstubentreffen kommen, auch wenn gar nichts Technisches zu reparieren ist! "Soziales" Repair Café auch deshalb, weil es "klassenlos" funktioniert. Handwerker, Putzfrau und Hartz-Empfänger*innen treffen hier auf Akademiker*innen. Alle tauschen ihr Wissen und ihre Kenntnisse untereinander aus und profitieren gegenseitig voneinander. Ohne Repair Café würden diese Personengruppen in der Großstadt vermutlich gar nicht aufeinander treffen, miteinander ins Gespräch kommen und gegenseitig Empathie entwickeln.


Foto: Bernd Schellenberg

Was muss man aktuell beachten, wenn man das Repair Café besuchen will?
Wichtig ist eine vorherige Anmeldung und die Einhaltung der Hygieneregeln.

Lieber Herr Schellenberg, vielen Dank für das Gespräch.


Klinik für alle kaputten Dinge - Repair Café

Wann? Jeden Montag und Freitag, 15 - 17 Uhr
Wo? Kiezstube, Mehringplatz 7, 10969 Berlin


Wichtig: Interessierte Nachbarinnen und Nachbarn müssen sich vorher anmelden! Kontakt: Bernd Schellenberg, Tel. 0160 5134126.

Spielen im Naturerfahrungsraum Robinienwäldchen

Foto: K. Frenz

Auch der Naturerfahrungsraum Robinienwäldchen hatte Corona-bedingt Pause. Seit Anfang Mai ist er wieder geöffnet. Ein erstes Fazit von Katja Frenz, Leiterin des Projekts Naturerfahrungsraum beim Umwelt- und Naturschutzamt des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg, fällt positiv aus: "Das Einhalten der Abstandsregeln und die Nutzung von zwei unterschiedlichen Gruppen funktioniert gut. Viele Gruppen nutzen die kurze Anmeldung per SMS oder rufen auf dem Diensthandy an. Das sorgt für eine bessere Übersicht."

Dem Robinienwäldchen wurde übrigens dieses Jahr eine besondere Ehre zuteil: die Robinie ist der Baum des Jahres 2020! Dabei gibt es die Robinie "erst" seit etwa 400 Jahren in Europa. Damals wurde die Robinie, deren Holz härter als das der Eiche ist und dessen Blüten wundervoll riechen, aus Nordamerika importiert. Die ersten Berliner Robinien wurden 1670 im barocken Lustgarten des Berliner Stadtschlosses gepflanzt.

Wer Lust hat, im wildverwucherten Naturerfahrungsraum zu spielen, die Natur zu entdecken oder einfach nur die Zeit zu genießen, ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Um Anmeldung bei Katja Frenz wird gebeten: Telefon/WhatsApp  0170 – 7140776 oder per Mail an naturerfahrungsraum@ba-fk.berlin.de

Naturerfahrungsraum Robinienwäldchen
Öffnungszeiten: Täglich 8-20 Uhr
Wo? Möckernstr. 131/ Hallesche Str., 10963 Berlin

Praktikum im Quartiersmanagement!

Wir, das Quartiersmanagementteam am Mehringplatz, suchen für (mindestens) 8-12 Wochen ab sofort  interessierte Studierende, die sich aktiv einen Einblick in das umfangreiche Aufgabengebiet der Quartiersarbeit verschaffen wollen, indem sie engagiert unser 4-köpfiges Team vor Ort unterstützen.

Das bieten wir:
In einem interdisziplinären und kollegialen Team bieten wir einen umfassenden Einblick in die diversen Tätigkeiten des Quartiersmanagements. Dazu zählt u.a. alles rund um das Förderverfahren des Programms Soziale Stadt, die Entwicklung und Begleitung bedarfsorientierter soziokultureller Projekte, die Organisation und Koordination der Quartiersentwicklung und dabei insbesondere die Umsetzung von Bewohnerbeteiligungsverfahren und die Einbindung und Aktivierung relevanter Stakeholder.

Ihre Möglichkeiten:
Die tägliche Arbeit beinhaltet vielfältige Tätigkeiten, u.a. die Begleitung von Bürgergremien, die Teilnahme an Abstimmungs- und Vernetzungsrunden mit verschiedenen Akteuren vor Ort und aus der Verwaltung (Bezirk/Senat). Sie können Ihre eigenen Ideen aktiv einbringen, so z.B. bei der Öffentlichkeitsarbeit, der Bürgeraktivierung und der Veranstaltungsorganisation.

Was wir erwarten:
• Interesse an Stadtentwicklung, Bürgerbeteiligung und sozialen Themen
• interkulturelle Kompetenz
• ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, Engagement, Teamfähigkeit und Flexibilität
• sicherer Umgang mit der gängigen PC-Software und Grundabläufe der Bürokommunikation

Zeitraum:
Ab sofort, fortlaufend, mind.8 bis max.12 Wochen. Das Praktikum kann im Ausnahmefall auch als Teilzeitpraktikum abgeleistet werden, sofern die Arbeitszeit in der Woche eine Mindeststundenzahl von 20 Wochenstunden nicht unterschreitet.

Bewerbung:
Motivationsschreiben mit Angabe des Praktikumszeitraumes und CV bitte digital an:
info@qm-mehringplatz.de, z.Hd. Frau Christine Piwek

Aufbruch Mehringplatz

Foto: M. Hühn

Mehr als 120 Nachbarinnen und Nachbarn folgten am Freitag, den 14. Juni 2019, der Einladung des Bezirksamtes Kreuzberg in die taz-Kantine, um über die Zukunft des Mehringkiezes zu sprechen. Neben der Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann, erörterten die Stadträte Knut Mildner-Spindler, Florian Schmidt und Andy Hehmke gemeinsam mit den Gästen, wo Handlungsbedarfe bestehen und welche Maßnahmen die Situation am Mehringplatz verbessern könnten.

Die Mitarbeiter*innen des Büros "die raumplaner", die die Veranstaltung moderierten, hatten den Abend in drei Teile geteilt: Zunächst folgte nach der Begrüßung eine hauptsächlich zahlenbasierte Zustandsbeschreibung durch Bezirksstadtrat Mildner-Spindler, danach versammelten sich die Gäste an drei "Marktständen", wo unterschiedliche Themen diskutiert wurden: 1. Soziales, Bildung, Freizeit und Kultur, 2. Wohnen und Gewerbe und 3. Öffentlicher Raum. Parallel dazu fanden im Innenhof des taz-Neubaus Einzelgespräche zwischen der Bürgermeisterin, den Stadträten und Bürger*innen statt. Den Abschluss der Veranstaltung bildete dann eine große Diskussionsrunde mit der Bürgermeisterin und den Stadträten auf dem Podium.

Inhaltlich kamen überwiegend Themen auf den Tisch, die die Anwohner*innen des Mehringplatzes schon seit Jahren bewegen: die Baustellen-Situation, die Belastung durch Müll und Ratten, die als kritisch empfundene Sicherheitslage am Platz und die vergleichsweise neuen Probleme in der Wohnanlage Wilhelmstraße 2-6. Hier stehen derzeit sowohl den Mieterinnen und Mietern als auch dem Bezirksamt keine verbindlich agierenden Ansprechpartner zur Verfügung und Mängelanzeigen werden nur schleppend bearbeitet.

Zwar könne die Politik nicht alle Probleme lösen und manche Verbesserungen bräuchten Zeit, so die Bezirksbürgermeisterin, man werde jetzt aber in einer sich an diese Veranstaltung anschließenden Fachveranstaltung im Herbst einen Katalog mit Maßnahmen erarbeiten, die sichtbare Verbesserungen bringen sollen. Auf der nächsten Nachbarschaftsversammlung im nächsten Jahr sollen diese auf den Prüfstein gestellt werden und an die diesjährige Diskussion angeknüpft werden.

Die Nachbarschaftsveranstaltung am Freitagabend bildete den Auftakt des Projektes Aufbruch Mehringplatz, das vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg organisiert und aus Mitteln des Programms Soziale Stadt finanziert wird.

Ferien rund um den Mehringplatz

Foto: Camilo Gutierrez / BMX School Berlin

Diese Ferienangebote finden in der Nähe des Mehringplatzes statt:

Aktuell: Ferienprogramm in der Kurt-Schumacher-Schule mit der Lernwerkstatt: Laut und Leise – eine Symphonie der südlichen Friedrichstadt
Gemeinsam wird ein akkustischer Stadtplan vom Quartier erstellt! Dazu besuchen die Teilnehmer*innen die Berlinische Galerie, das Technikmuseum, die Zentralbibliothek am Blücherplatz. Es geht ins Robinienwäldchen am Tempodrom und es werden noch viele weitere Orte in der Umgebung besucht. Die Teilnehmer*innen nehmen typische Geräusche und Töne an diesen Orten auf und erstellen so eine Hör-Rallye. Dieses Angebot richtet sich an Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren. Bitte füllt eine Anmeldung aus und bringt sie unterschrieben mit!
Wann? Mo, 15.07. bis Fr, 26.07.2019, 10-14 Uhr
Wo? Treffpunkt im weißen Haus an der Kurt-Schumacher-Schule (gleich hinter dem Toreingang), Puttkamerstr. 19, 10969 Berlin

1. Ferien im Deutsches Technikmuseum
Auch in diesem Jahr lockt das Technikmuseum mit einem vielfältigen Ferienprogramm. Neben Entdeckungstouren für Familien werden verschiedene Workshops, sowie Vorführungen und Forschungswerkstätten angeboten. Am 23. Juni lernen von 11 bis 17 Uhr selbst gebastelte Papierschiffe unter dem Motto „Leinen los!“ auf dem Museumsteich schwimmen. Die Teilnahme an allen Veranstaltungen kostet zumeist nur den Museumseintritt. Ab 15 Uhr haben Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren immer freien Eintritt. Das komplette Programm finden Sie unter sdtb.de/technikmuseum/veranstaltungen/164/
Wann? Ab Do, 20.06.2019, 10 Uhr
Wo? Deutsches Technikmuseum, Trebbiner Str. 9, 10963 Berlin


2. Ferien in der Amerika Gedenkbibliothek
Spannendes für Augen, Ohren und Hände bieten die vielfältigen Workshops für unterschiedliche Altersklassen in der Amerika Gedenkbibliothek. Weitere Infos unter www.zlb.de/kijubi/portal/sommerferien.html
Wann? Ab Do, 20.06.2019, 10 Uhr
Wo? Amerika Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1, 10961 Berlin


3. Schabbat. Jede Woche ein Feiertag!
Sommerferienprogramm mit Workshop zum jüdischen Feiertag. Am Freitagabend fängt nicht nur das Wochenende an, sondern auch der jüdische Ruhetag Schabbat. Viele jüdische Familien beginnen diesen Feiertag mit einem gemeinsamen Essen. Auf dem festlich gedeckten Tisch stehen dann zwei Kerzen, Wein und zwei Hefezöpfe, die Challot heißen. Kosten: 6 € inkl. Eintritt.
Wann? Jeden Do, 20.06. bis 01.08.2019, 11-13 Uhr
Wo? Jüdisches Museum Berlin, Altbau EG, 'Meeting Point' im Foyer, Lindenstr. 9-14, 10969 Berlin


4. Arche Noah ArtLab & Arche Noah Radioplay
Zwei Fünftägige Sommerferienworkshops im Jüdischen Museum Berlin. Nächstes Jahr eröffnet das Jüdische Museum Berlin sein Kindermuseum, in dem sich alles um die Arche Noah dreht. Die beiden kreativen Fünf-Tage-Ferienworkshops sind schon jetzt inspiriert von dieser berühmten Geschichte. Ein U-Boot, ein Kreuzfahrtschiff oder vielleicht sogar ein Raumschiff – wie würde die Arche Noah heute aussehen? Wer käme mit an Bord und wo läge das Ziel? In einem Hörspiel interpretieren die Teilnehmer*innen die Geschichte der Arche Noah neu. Kosten: 90?€ inkl. Mittagessen und Getränken. Mit
berlinpass Ermäßigung möglich. Anmeldung bitte mit Angabe für welchen der beiden Workshops unter Tel. 030 505 907 71 oder info@jugend-im-museum.de
Wann? Mo, 24.06. bis Fr, 28.06.2019 und Mo, 01.07. bis Fr, 05.07.2019, 10-15 Uhr
Wo? W. M. Blumenthal Akademie, Werkstatt, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin


5. Sommerferienaktionen 2019 im Familienzentrum tam

Mit Farben und Wasser experementieren, Seifenblasen herstellen oder Bewegungsspiele spielen - im Familienzentrum tam gibt es ab Montag, 24.06.2019 wöchentlich von Montag bis Donnerstag die "Sommerferienaktionen 2019" für Kinder aus dem Kiez. Zwischen dem 08.07. und dem 18.08.2019 hat das Familiencafé geschlossen und es finden verschiedene Familienausflüge zu unterschiedlichen Orten in Berlin und Umgebung statt. Kontakt: tam - Interkulturelles Familienzentrum, Tel.: 030 2611992, Mail:
Familienzentrum@diakonie-stadtmitte.de.
Wann? Mo, 24.06. bis Do, 01.08.2019, 15.30-17.30 Uhr
Wo? tam - Interkulturelles Familienzentrum, Wilhelmstr. 116, 10963 Berlin


6. BMX-, Graffiti,- & Urbanaktion 2019
Groß und Klein können ihr Talent in den Bereichen Graffiti und BMX beweisen. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Aktion wird von der Aktionsfondsjury aus Mitteln des Programms Soziale Stadt gefördert.
Wann? Sa, 29.06.2019, 12 - 19 Uhr
Wo? Bolzplatz im Theodor-Wolff-Park, 10969 Berlin


7. Sommerakademie der Jugendkunstschule Fri-X-berg

In der letzten Woche der Sommerferien holt die Jugendkunstschule Fri-X-berg gemeinsam mit Euch den Schwarm in die Kunstschule. Sie wird zum Bienenstock mit vielen verschieden gestalteten Bereichen, die beim Sommerfest am 09.08.2019 zu besichtigen sind. Von Animationsfilmen u?ber Rauminstallationen und Skulpturen zum Wandbild – immer geht es ums Schwärmen. Das Programm findet ihr unter www.frixberg.de/wp-content/uploads/2019/05/flyer-sommerakademie-2019-web.pdf und zur Anmeldung geht es unter www.frixberg.de/wp-content/uploads/2019/05/fri-x-berg-anmeldung-sommerakademie-2019.pdf oder anmeldung@frixberg.de
Wann? Mo, 29.07. bis Fr, 02.08.2019, jeweils 10-14.30 Uhr
Wo? Jugendkunstschule FRI-X BERG David Reuter, Tempelhofer Ufer 18–19, 10963 Berlin



8. Ferienworkshop Capoeira Angola und Musik
Die Capoeira ist ein afro-brasilianischer Kampftanz und eine Ausdrucksform der afro-brasilianischen Kultur. Der Workshop mit Mestre Pim-Pim ist für Kinder und Jugendliche von 7 bis 18 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos. Infos: Tel. 0177 395 93 45 oder 0177 666 02 79, www.iealembrasil.com, Mail: pimpimcapoeira@hotmail.com.
Wann? Mo, 29.07. bis Fr, 02.08.2019, 10.30-14.15 Uhr
Wo? Kleine Ritterburg, Ritterstr. 36, 10969 Berlin

Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt aus Friedrichshain-Kreuzberg ist Preisträger des Deutschen Kitapreises 2019

Das Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichsstadt ist am Montag mit dem Deutschen Kita-Preis in der Rubrik „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres 2019“ ausgezeichnet worden. Dabei hat es sich gegen insgesamt 102 weitere Bewerbungen von Bildungsnetzwerken aus ganz Deutschland durchgesetzt.
Bildung beginnt nicht erst mit dem Eintritt in die Schule. Das hat das Jugendamt Friedrichshain-Kreuzberg frühzeitig erkannt und eine Vielzahl von Maßnahmen zur frühkindlichen Förderung entwickelt und gemeinsam mit engagierten Kooperationspartner*innen umgesetzt.

Das Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt wurde 2009 unter dem Motto: „Bildung vernetzen-Bildungschancen erhöhen“ auf Grundlage des Early-Excellence-Ansatzes gegründet. Ziel war und ist es, bestehende Strukturen und vorhandene Ressourcen miteinander zu verbinden. Dies bedeutet, sich gemeinsam mit zahlreichen Akteuren in der Region kontinuierlich für eine Verbesserung der Lebens-und Lernbedingungen für Kinder und Familien einzusetzen.

„Jedes Kind hat das Recht auf gleiche Bildungschancen und es liegt an uns, optimale Bedingungen dafür zu schaffen“ so Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann.
Nähere Informationen zum Bildungsnetzwerk Südliche Friedrichstadt:
http://www.bildungsnetzwerk-südliche-friedrichstadt.de/

Text: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin, Pressestelle

Prinz Charles und Herzogin Camilla zu Besuch bei Impact Hub am Mehringplatz

Foto: Ivana Ross-Brookbank/British Embassy Berlin

Königlicher Besuch am Mehringplatz: Prinz Charles und Herzogin Camilla besuchten am 8. Mai im Rahmen ihrer Deutschlandreise ein Projekt zur Integration von geflüchteten Frauen in den Arbeitsmarkt, das im Impact Hub am Mehringplatz angesiedelt ist. Die beiden Träger International Rescue Committee und jobs4refugees bieten die Berufsvorbereitungs-kurse gemeinsam an. Impact Hub ist eine Plattform, auf der sich soziale Träger und Unternehmen international vernetzen.

Der Prinz und die Herzogin tauschten sich mit den zwölf Teilnehmerinnen des Kurses und über deren Beschäftigungsmöglichkeiten in Deutschland aus. Sie interessierten sich dabei besonders für die Herausforderungen bei der Jobsuche der Frauen und sprach dazu auch mit fünf ehemaligen Kursteilnehmerinnen. „Ich habe Krankenschwester gelernt, aber meine Ausbildung wird hier nicht anerkannt“, sagt Aishe B., die vor einem Jahr aus Syrien geflüchtet ist. Esra S. möchte gerne wieder arbeiten, hat aber keinen Zugang zu Betreuungsmöglichleiten für ihre drei Kinder.

Prince Charles und Herzogin Camilla haben in der Vergangenheit bereits Projekte zur Unterstützung von Geflüchteten besucht, u.a. in Griechenland, Jordanien und dem Vereinigten Königreich. In Berlin zeigten sich beide beeindruckt von der Arbeit der Organisationen und dem Mut der geflüchteten Frauen. „Der Besuch von Prinz Charles und Herzogin Camilla und ihr Interesse an unserer Arbeit ehrt uns sehr“, bedankt sich Sanj Srikanthan, Europa-Chef von IRC. „Wir brauchen mehr Aufmerksamkeit für Projekte, die täglich zu Teilhabe und Integration von geflüchteten Menschen in Deutschland und ganz Europa beitragen“, so Srikanthan.   

Text:IRC

Mehr Sauberkeit im Kiez: Müllsprechstunde in der Kiezstube

Foto: QM Mehringplatz

Zu Beginn des Projektes "Mehr Sauberkeit im Kiez" führte die Biologin und Projektleiterin Gülcan Nitsch viele Gespräche mit Anwohner*innen und Akteuren, um Erfahrungen auszutauschen und Strategien zu entwickeln. Als erstes Ergebnis gibt es seit Dezember eine 14-tägig stattfindende Müll-Sprechstunde in der Kiezstube. Dort können sich alle Bewohner*innen und andere interessierte Menschen darüber informieren, was man gegen die Vermüllung machen kann. Die Bewohner*innen bekommen Tipps zum Thema Abfall, Infos und Adressen zu getesteten Produkten oder zu Infobrettern mit "Suche-Biete-Angeboten". Bei Interesse sollen in der Kiezstube auch Workshops (Kompost, Upcycling etc.) oder Filmvorführungen angeboten werden. Die Gespräche können auf Deutsch, Türkisch und Arabisch geführt werden.

Gülcan Nitsch zu den Zielen der Müllsprechstunde: "Wir wollen damit eine zentrale Anlaufstelle, einen Info-Point, aufbauen, an die sich alle wenden können, die Fragen und Anliegen zum Thema Müll haben. Die Abfall-Sprechstunde ist tatsächlich ein neuer Ansatz von uns, den wir zum ersten Mal hier testen. Die Idee war für uns sehr naheliegend, weil viele Menschen zu allen möglichen Themen Beratung in Anspruch nehmen, es ist also ein bekanntes Konzept. Nur zu dem Thema gab es bisher kein Angebot."

Die Abfall-Sprechstunde, so Gülcan Nitsch weiter, könne auch als eine kleine "Verbraucherzentrale im Kiez" verstanden werden: "Die meisten würden niemals zu der Verbraucherzentrale gehen, aber wenn ein ähnliches Angebot im Kiez kommt, können sie es eher wahrnehmen."


Müll-Sprechstunde

Wann? Jeden 1. und 3. Montag im Monat, 14.30 - 16 Uhr
Wo? Kiezstube, Mehringplatz 7, 10969 Berlin

 

Einweihung des Bewegungsparcours

Fotos: M. Hühn

Am 21. September 2018 wurde der neue Bewegungsparcours feierlich eingeweiht. Training jeden Montag ab 10 Uhr

Bauch, Beine, Po - das alles geht jetzt im Innenhof der Lindenstraße 110. Seit Juni diesen Jahres stehen dort drei Fitnessgeräte aus rostfreien Stahl, an denen man kostenlos trainieren kann sowie drei Bewegungselemente aus Holz insbesondere für Kinder.

Die Umsetzung des "Bewegungsparcours" folgt dem Bedarf nach mehr strukturellen Angeboten für Bewegung im Wohnumfeld und füllt eine Lücke im Kiez. In mehreren Kiezrundgängen gemeinsam mit VertreterInnen von Bildungseinrichtungen, BewohnerInnen und dem Team des Quartiersmanagements wurde immer wieder festgestellt: Nicht nur für Kinder, auch für Erwachsene gab es kaum Möglichkeiten, im Kiez Sport zu treiben.

Der Quartiersrat beschloss daraufhin, gut zugängliche Geräte aufzustellen, an denen Kinder und Erwachsene trainieren können. „Da es aber im öffentlichen Raum keine geeignete Flächen gab, sind wir auf die Gewobag zugegangen, um eine Lösung zu finden“, erklärte Quartiersmanagerin Christine Piwek. Die Gewobag zeigte sich offen für die Idee und gemeinsam wurde man im begrünten Innenhof der Lindenstraße 110 fündig. Der Standort weist ideale Bedingungen auf: gut einsehbar, aber nicht an einer Durchgangsstraße gelegen, geringe Schadstoffbelastung der Luft, angenehm ruhige Atmosphäre. Genau der richtige Platz, um sich sportlich zu betätigen!

Nach einer mehrmonatigen Bauphase wurden die sechs Geräte im Juni diesen Jahres aufgestellt.  Unter anderem gibt es einen sog. „Crosstrainer“, an dem man Beine und Arme trainieren kann, ein Gerät für Rücken, Bauch und Hüfte und ein "Fitnessfahrrad".
Zur Eröffnung waren viele Familien aus dem Kiez gekommen. Neben Vertreter*innen des Quartiersrates, des Quartiersmanagements und der Gewobag war auch ein Vertreter der AOK Nordost und zwei Fitnesstrainer*innen anwesend. Die AOK konnte im Vorfeld als Kooperationspartnerin gewonnen werden und wird in den nächsten Monaten die Fitnesstrainerin Samantha Hartmann von der Firma Original Bootcamp finanzieren. Die Firma hat Erfahrung mit gesundheitsorientierten Fitnessangeboten im öffentlichen Raum und bietet diese in mehreren Berliner Bezirken an. Samantha Hartmann wird bis zum Winter einmal pro Woche vor Ort sein und Tipps geben, welche Geräte und Übungen für die Bedürfnisse der Nutzer*innen infrage kommen. Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen vorbei zu kommen, eine Verpflichtung zur regelmäßigen Teilnahme gibt es nicht. Angst vor peinlichen Momenten muss auch niemand haben, im Gegenteil: „Es ist egal“, so Hartmann, „wie fit jemand ist. Wichtig ist, sich zu bewegen und etwas für die Gesundheit zu tun.“

Kostenloses Training mit Samantha Hartmann: Immer montags ab 10 Uhr

 

 

Zauberhafte Danksagungs-Feier

Fotos: M. Hühn

"Früher", erzählte Quartiersmanagerin Christine Piwek, "hieß die Veranstaltung noch 'Quartiersräte-Kongress' und hatte den Charakter eines Arbeits-Treffens. Jetzt hat sie die Entwicklung hin zu einem Abend genommen, an dem Sie, die Ehrenamtlichen Kreuzbergs, für Ihr Engagement in den Kiezen geehrt werden."

Knut Mildner-Spindler, Christine Piwek und Ralf Hirsch

Beeindruckt zeigte sich auch der stellvertretende Bürgermeister und Bezirksstadtrat Knut Mildner-Spindler von der Atmosphäre im Raum, um anschließend den Anwesenden ein großes Lob auszusprechen: Sie seien es, die durch ihre großartige Arbeit die Nachbarschaften stärkten und gegenseitige Hilfe und Unterstützung böten.

Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen bedankte sich insbesondere bei den Ehrenamtlichen in den QMs Düttmann-Siedlung und Mariannenplatz. Beide QMs stünden vor der Verstetigung, aber anstatt zu meckern, so Hirsch, würden die Gremien den Prozess konstruktiv begleiten, indem sie z.B. Aktionspläne erstellten: "Ihr habt Großes geleistet", so Hirsch.

Auf den offiziellen Teil folgte das, was schon immer die Menschen am schönsten miteinander verbindet: ein gemeinsames Essen. Es gab ein arabisches Buffet mit Linsensuppe, Rucola-Joghurt-Creme, Salat, Hühnchen- und Gemüsereis.
Nach dem Essen ging Christine Piwek mit einem großen Glas durch die Reihen, in dem kleine Zettel lagen. Auf den Zetteln hatten die Ehrenamtlichen im Vorfeld der Feier notiert, was sie machen würden, wenn sie zaubern könnten. Die Texte wurden dann von zufällig ausgewählten Gästen vorgelesen. Gewünscht wurde u.a. ein Tempolimit auf der Oranienstraße, ein Ort, an dem sich Kinder frei entfalten können oder mehr Gerechtigkeit und Verantwortungsgefühl der Bewohnerschaft.
Höhepunkt des Abends war schließlich die Zauberei. Der Magier Fabian Schneekind entführte die  Gäste in Welten, die so rätselhaft waren wie die Sterne. Im Rahmen eines kleinen Workshops ließ er sich zum Ausklang des Abends im wahrsten Sinne des Wortes in die Karten gucken und brachte interessierten Gästen einen kleinen Kartentrick bei.

Auch wenn sich damit nicht die Herausforderungen in den Quartieren lösen lassen, so hat der Ausflug in die "Zauberwelt" für Staunen und magische Momente gesorgt, die die Ehrenamtlichen mit einem Lächeln im Gesicht mit nach Hause genommen haben.

Das Repair Café in der Kiezstube

Foto: Bernd Schellenberg

"Wir stinken ein bisschen gegen die Wegwerfgesellschaft an", erklärt Harald Hüttmann, einer von drei Organisatoren des Repair Cafés im Mehringkiez. Das Reparierer-Team, zu dem noch weitere acht Mitstreiter*innen gehören, unterstützt Menschen dabei, kaputte Dinge wieder in Gang zu setzen. Das spart den Besitzer*innen einerseits Geld, andererseits wird der verschwenderische Umgang mit Ressourcen ein wenig gebremst.

Beschränkungen, was repariert werden kann, gibt es eigentlich nicht. Schlimmstenfalls stehen Größe oder Gewicht der Notwendigkeit im Wege, das Teil in die Kiezstube transportieren zu müssen. Dort findet 1x im Monat das Repair Café statt. "Wir planen aber längerfristig einen 14-tägigen Rhythmus", so Bernd Schellenberg. In der Zeit, als die Kiezstube renoviert wurde, fand das Repair Café im Café MaDame statt, worüber Hüttmann und Schellenberg heute noch dankbar sind. Seinen Anfang nahm die Initiative in einem Künstleratelier. Damals war es das erste Repair Café Berlins.

Die Menschen, die vorbeikommen, tun dies aus unterschiedlichen Gründen. "Manche kommen aus Geldnot, andere, weil ihr Herz an dem kaputten Gegenstand hängt", erklärt Bernd Schellenberg.

Man bringe, ergänzt Harald Hüttmann, "auf diesem Weg Menschen zusammen, die sich sonst nicht begegnen würden." Überhaupt sei das Angebot kein rein technisches, sondern "Teil des kulturellen Angebotes im Kiez."

Hinzu kommt die internationale Komponente. Im Team - und unter den Besucher*innen - werden verschiedene Sprachen gesprochen, was in puncto Reparaturen ganz neue Möglichkeiten eröffnet: "Einer unserer Aktiven kann polnisch und ganz gut russisch. Weil in diesen Ländern mehr repariert wird als bei uns, gibt es auch im Internet entsprechend mehr Reparaturanleitungen. Das ist spannend, weil wir dadurch Teil einer weltweiten Community sind", erzählt Harald Hüttmann.

Das Team legt Wert darauf, dass das Repair Café keine Reparatur-Werkstatt im herkömmlichen Sinne ist, sondern Hilfe zur Selbsthilfe bietet. Wer mit einem kaputten Gerät oder Möbel vorbeikommt, muss selbst mit Hand anlegen. Dankbar sind alle Beteiligten über passende Ersatzteile oder über Schaltpläne, die das Reparieren erleichtern. Eine Garantie, dass es klappt, gibt es aber nicht: "Wer zu uns kommt, muss auch damit rechnen, dass das Gerät nicht repariert werden kann", sagt Bernd Schellenberg.

In der Kiezstube gibt es Werkzeuge und ausreichend Platz, um mehrere Sachen parallel reparieren zu können. Die Werkzeuge und dazugehörigen Schränke wurden aus dem Aktionsfonds des Quartiersmanagements finanziert.

Das Team ist immer auf der Suche nach Menschen, die Spaß am Reparieren haben. "Man muss sich nur trauen. Manche Menschen haben Talent und konnten nie etwas daraus machen. Im Repair Café wird ihre Arbeit auf jeden Fall wertgeschätzt", so Harald Hüttmann.

Repair Café
Wann? Montag und Freitag, 15 - 17 Uhr
Wo? Kiezstube, Mehringplatz 7, 10969 Berlin

Stolpersteine in der Friedrichstraße verlegt

Foto: QM Mehringplatz

Fast jede und jeder hat sie schon einmal gesehen: kleine messingfarbene Pflastersteine, sogenannte "Stolpersteine". Sie liegen vor Häusern, in denen Menschen ihren letzten frei gewählten Wohnsitz hatten, die von den Nazis verschleppt oder vertrieben wurden. Die meisten von ihnen fanden in den Konzentrationslagern den Tod.
"Erfinder" der Stolpersteine ist der Künstler Gunter Demnig. Der mittlerweile 70-Jährige ist seit den 1980er Jahren in Europa, vor allem in Deutschland unterwegs, um die Stolpersteine zu verlegen. Auf der Oberseite der quadratischen Steine sind der Name, das Geburtsdatum und das Schicksal eingraviert, das die Menschen getroffen hat. Rund 61.000 Stolpersteine wurden bereits verlegt, viele davon in Berlin. Die Solpersteine sind das größte Flächendenkmal der Welt.

Zu den Hintergründen der Verlegung am 24.07.2018 schreibt das Friedrichshain-Kreuzberg Museum aus seiner Webseite:

Friedrichstr. 1-2: Stolpersteine für Martin, Ella, Liselotte, Margarete und Eva Merory
Seit Anfang der 1920er Jahre lebte Martin Merory (*1894) mit seiner Familie in der Friedrichstraße 2. Seine Frau Ella Sarge (*1891) war Nicht-Jüdin und stammte aus einer Familie von Theaterschaffenden, Martin Merory war ebenfalls Schauspieler. Auch die drei Töchter Liselotte (*1920), Margarete (*1924) und Eva (*1927) zeigten früh schauspielerisches Talent und standen bereits im Kindesalter auf der Bühne und waren wie ihr Vater auch beim Film beschäftigt.
Am 28. Oktober 1938 wurde Martin Merory aufgrund seiner polnischen Staatsangehörigkeit verhaftet. Gemeinsam mit seinen Brüdern wurde er nach Polen ausgewiesen und strandete in der Grenzstadt Zb?szy? (Bentschen). Ella erfuhr lange nichts von seinem Aufenthaltsort, erst 1940/41 erhielt sie eine Postkarte von ihrem Mann aus der Sowjetunion. Nach 1941 gibt es von Martin Merory und seinen Brüdern kein Lebenszeichen mehr.
Als sogenannte "Jüdische Mischlinge" wurden die drei Töchter Liselotte, Margarete und Eva Merory im Oktober 1943 im KZ Sachenhausen inhaftiert. Durch die Bemühungen ihrer Mutter wurden sie nach sechs Wochen aus dem KZ entlassen, mussten jedoch ab November 1943 Zwangsarbeit im "Wehrwirtschaftsbetrieb" Robert Karst & Co. in der Kreuzberger Alexandrinenstraße verrichten. Als durch den Bombenangriff am 3. Februar 1945 ihre Wohnung in der Friedrichstraße 2 und die Zwangsarbeitsstelle zerstört wurden, flohen sie ins bayerische Schwarzenfeld. Ella Merory verstarb dort 1959, ihre drei Töchter wanderten 1949 in die USA aus.

Dieser Text und weitere Infos unter https://www.fhxb-museum.de/index.php?id=31

Die neue Kiezstube: ein Raum für gute Nachbarschaft

Organisiert wird die Kiezstube von der Gewobag, die auch die Kosten für die Renovierung übernommen hat. Viktor Hildebrandt von der Gewobag und zuständig für die Kiezstube, sieht den Erneuerungsprozess aber noch nicht am Ende: "Wie die Kiezstube zukünftig genutzt werden wird, ist noch offen. Die Belegung wird zusammen mit den Nutzer*innen entschieden. Der Tag heute dient ja auch der Sammlung von Ideen, was man alles machen kann." Bereits im Vorfeld hatten die potenziellen Nutzer*innen die Möglichkeit, sich in die Planungen mit einzubringen. Dass die Renovierung letztlich zwei Monate länger gedauert hat, als ursprünglich geplant, hatte auch mit der Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen zu tun und dass man möglichst viele Akteure mit einbeziehen wollte, insbesondere diejenigen, die die Kiezstube bereits vor der Renovierung genutzt haben.

Wolfram Tarras, Geschäftsführer der Gewobag MB Mieterberatungsgesellschaft betonte: "Die gemeinsame, nachbarschaftliche Nutzung ist der eigentliche Kern der Kiezstube."

Auch der Kreuzberger Baustadtrat Florian Schmidt war zur Wiedereröffnung vor Ort. Schmidt, der vor seiner Zeit als Baustadtrat selbst einmal ein Nutzungskonzept für den Ring um den Mehringplatz entwickelt hatte, favorisiert für die Ladenzeile eine ausgewogene Mischung aus Gewerbe, Kultur, sozialen Einrichtungen und eben auch Räumen, die die Anwohner*innen selbstorganisiert nutzen können. Diese Funktion erfülle die Kiezstube, so Schmidt auf der Eröffnung, "weil jeder hier seine Ideen mit einbringen kann."

Seine Rede nutzte Herr Hildebrandt auch für einen herzlichen Dank an Vanessa Grothe, Harald Hüttmann und Carsten Hönig. Die drei Bewohner*innen sorgten zusammen mit weiteren Helfer*innen mit selbstgemachtem Gulasch, Kuchen und antialkoholischen Cocktails für gute Geschmackserlebnisse auf der Eröffnung.

Zum Abschluss des offiziellen Teils verteilte die Gewobag noch Schlüsselanhänger, die symbolisieren sollen, wem die Kiezstube gehört: allen Nachbarinnen und Nachbarn.

Die anwesenden Kinder wurden schließlich mit dem Auftritt von zwei Märchenerzähler*innen für das tapfere Durchhalten während der Reden belohnt.

Wer den Raum für nachbarschaftliche Aktivitäten nutzen möchte, wendet sich am besten an

Gewobag Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Berlin
i. A. Stefan Fritzsche-Sens
Tel.: 030 4708- 2416
Fax: 030 4708- 2410
Mail: s.fritzsche-sens@gewobag.de
www.gewobag.de

 


feldfünf: Neue Räume für Projekte / Interessen*innen gesucht

Im neugebauten Metropolenhaus gegenüber des Jüdischen Museums Berlin wurden im Erdgeschoss Räume für wechselnde Nutzungen geschaffen. Unter dem Titel "feldfünf – Projekträume" wird dort zukünftig der Dialog zwischen Kunst, Architektur, Design und Alltag gefördert.

Über feldfünf:

feldfünf – Projekträume im Metropolenhaus ist interessiert an
… Projekten, die alternative Perspektiven auf das Zusammenleben in der Stadt generieren
… Veranstaltungen, die eine Brücke schlagen zwischen Kunst, Design, Architektur und Alltag
… Ideen, die neue Allianzen bilden und Menschen und Kulturen im öffentlichen Raum zusammenbringen
… Menschen, die einen Freiraum für temporäre Projekte und Platz für Experimente brauchen
… innovativen Formaten: Ausstellungen, Workshops, Panels, Vorträge, Performances, Interventionen im öffentlichen Raum, Stadtführungen, Theater, Musik- oder Filmvorführung, Festivals und vieles mehr
 
feldfünf – Projekträume im Metropolenhaus bietet
… 400 m² Fläche im Erdgeschoss, in zentraler Lage in Kreuzberg (90 – 120 m² je Raum, auch kombinierbar nutzbar)
… einen Ort für Initiativen, Gruppen, Künstler*innen und Kooperationspartner*innen und temporäre Projekte
… technische Ausstattung und Einrichtung
… kuratorische Unterstützung und Betreuung
… Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
... aktive Mitwirkung bei der Akquise von öffentlichen Geldern und Projektmitteln

Kontakt:
feldfünf – Projekträume im Metropolenhaus
Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 7–8
10969 Berlin
Tel: 030 27 97 99 17
info@feldfuenf.berlin
www.feldfuenf.berlin

Feierliches Fastenbrechen im Garten des Inti-Hauses

 

Bezirksstadtrat Andy Hehmke verwies in seiner Rede auf die vielen Akteure, die sich für den Mehringkiez einsetzten. Wafaa Khattab vom Quartiersmanagement Mehringplatz betonte in ihrer Moderation, dass der Abend eine Gelegenheit sei, mit Nachbarinnen und Nachbarn ins Gespräch zu kommen und sich gegenseitig kennen zu lernen. Ähnlich sah es auch Wolfhard Schulze von der KMA e.V.: Das Fastenbrechen bietet die Möglichkeit, andere Kulturen praktisch zu erleben und in Frieden gemeinsam zu feiern.

Etwa 400 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter Muslime, Christen und Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen. Man unterhielt sich, lauschte der Musik des Ensembles Mavi Makam aus dem türkischen Konservatorium und anschließend des aus Syrien stammenden Musikers Abdelkadir Asli, der wie im letzten Jahr nach Sonnenuntergang das Gebet zum Fastenbrechen sang. Anschließend verteilten die Jugendlichen der KMAntenne das Essen an die Gäste, unter anderem Teigtaschen, Linsensuppe und ein arabisches Reisgericht.

Die freundliche Stimmung während des Abends und der respektvolle Umgang miteinander zeigten einmal mehr, dass das Ziel der Feier, ein Zeichen für Demokratie und Toleranz zu setzen, von vielen Menschen im Kiez geteilt wird.

 

Bürgerveranstaltung am Mehringplatz - Was ist noch zu tun?

Foto: M. Hühn

Zu Beginn skizzierte Quartiersmanagerin Candy Hartmann die grundsätzlichen Fragestellungen, die für die Arbeit im Quartier handlungsleitend sind: Was muss passieren, damit sich der Kiez vom sozialen Brennpunkt zu einem attraktiven innerstädtischen Wohngebiet entwickelt? Was braucht es noch, damit sich die Bewohnerinnen und Bewohner im Kiez wohlfühlen und sich gerne draußen aufhalten? Was ist noch notwendig, um die Bildungschancen der Kinder und Jugendlichen zu verbessern? Was muss noch getan werden, damit die Nachbarschaft harmonisch zusammenlebt? Veränderungen, so Hartmann, dürften dabei nicht zur Verdrängung von Bewohnerinnen und Bewohnern führen, sondern könnten nur gemeinsam mit diesen erfolgreich umgesetzt werden.

Candy Hartmann wies in ihrer Begrüßung darauf hin, dass man auf das Hauptproblem, die seit Jahren existierenden Baustellen, kaum Einfluss habe. Die Aufgabe sei deshalb, Strategien zu entwickeln, die unabhängig von der Baustellenproblematik umgesetzt werden könnten.

Das Quartiersmanagement-Team hatte vier Handlungsfelder benannt, die an diesem Abend diskutiert werden sollten: 1. der öffentliche Raum, 2. das Thema Bildung, 3. das Gewerbe im Kiez und 4. das nachbarschaftliche Miteinander.

In der anschließenden Diskussion äußerten einige Bewohnerinnen und Bewohner Kritik an der ihrer Meinung nach kaum spürbaren Verbesserung der Situation im Kiez. Nach wie vor sei das Wohnumfeld stark vermüllt und die Sicherheitslage schlecht. Candy Hartmann betonte in diesem Zusammenhang, dass das Quartiersmanagement und der Quartiersrat alleine die Situation nicht ändern könnten, sondern dass dafür alle Beteiligten zusammenarbeiten müssten. Hierzu gehörten die Bewohnerinnen und Bewohner des Mehring-Kiezes, die Einrichtungen und Vereine, das Bezirksamt, die Polizei, die BSR und die Wohnungsgesellschaften. Hauptaufgabe des QMs sei es, so Hartmann, die Anwohnerschaft dabei zu unterstützen, Lösungen für die Kiezprobleme zu entwickeln. "Wir sammeln die Vorschläge, tragen sie an die zuständigen Stellen weiter und fordern diese zum Handeln auf, und wir entwickeln für die eine und andere Herausforderung auch Maßnahmen, die über das Programm Soziale Stadt im Quartier umgesetzt werden."

Darüber hinaus seien in den letzten Jahren insbesondere Initiativen und Einrichtungen finanziell unterstützt worden, die sich u.a. für die Verbesserung der Bildung oder des nachbarschaftlichen Miteinanders engagieren.

Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen führte aus, dass nicht immer alle Maßnahme zum Erfolg führen: "Ob eine Maßnahme erfolgreich sein wird, weiß man vorher nicht. Das wissen wir erst dann, wenn wir sie ausprobieren." Wichtig sei, dass man gemeinsam an konstruktiven Lösungen arbeite.

Wie dies gehen kann, wurde an dem Abend an den einzelnen Stelltafeln zu den vier Handlungsfeldern deutlich. Dort brachte das QM-Team Kärtchen mit Vorschlägen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, welche Maßnahmen eingeleitet bzw. unterstützt werden könnten. In den nächsten Wochen werden weitere Vorschläge gesammelt, die dann in das nächste Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept (IHEK) des Quartiersmanagements einfließen. Das IHEK ist der Leitfaden, an dem sich das Handeln des Quartiersmanagements orientiert.


Welche Möglichkeiten hat das Quartiersmanagement? Beispiel Müll.

Die Verschmutzung des öffentlichen Raumes ist für viele Bewohnerinnen und Bewohner unverändert eines der Hauptprobleme im Kiez. Viele fragen sich, was in den letzten zwölf Jahren passiert sei und weshalb keine positive Wende erreicht werden konnte.

Tatsächlich wurden in den letzten Jahren verschiedene Maßnahmen durch das Quartiersmanagement angestoßen, die auf die geäußerten Bedarfe und Lösungsansätze der Bewohnerschaft ausgerichtet waren:

1. Im Dialog mit der BSR erreichte das QM, dass der Mehringplatz in die Reinigungsklasse 1 hochgestuft wurde und in der Folge die BSR täglich im Quartier erscheint.

2. Auf Wunsch vieler Anwohnerinnen und Anwohner wurden im Rahmen eines Müllprojekts Aufklärungsmaßnahmen initiiert, wie Ausflüge zu Recyclinghöfen und die Organisation von Workshops.

3. Über die Förderung der Sozialen Stadt wurden über mehrere Jahre Sperrmülltage organisiert. Weil diese langfristig jedoch nicht zur Reduzierung des Mülls beitrugen, konnte die Gewobag nicht als Partner für eine Umsetzung der Sperrmülltage nach Ablauf der Projektzeit gewonnen werden.

4. Das QM hat sich gegenüber der Gewobag dafür eingesetzt, dass die Müllräume besser beleuchtet, gesäubert und frisch gestrichen wurden.

5. Das QM führte die Akteure des Kiezes zusammen, um gemeinsam den Kampf gegen die Rattenplage im Quartier zu organisieren.


Viele dieser Maßnahmen haben noch nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Benötigt werden deshalb neue Ideen und Lösungsvorschläge aus der Bewohnerschaft. Das QM hat die Möglichkeit, entsprechende Maßnahmen zu initiieren bzw. zu unterstützen. Quartiersmanagerin Christine Piwek: "Wir können darüber hinaus die Verantwortlichen in die Pflicht nehmen und wir möchten weiterhin die Bewohnerschaft dabei aktivieren und unterstützen, nachhaltige Lösungen unter Umständen auch mit dem Einsatz von Fördermitteln aus dem Programm Soziale Stadt anzustoßen."

Die Präventionsbeauftragten zu Besuch bei der AG Wohnen im Kiez

Polizei informierte Anwohnerinnen und Anwohner bei der AG "Wohnen im Kiez"

Zu Beginn der Veranstaltung wurden in der Runde Themen gesammelt, die die Situation rund um den Mehringplatz betreffen. Dabei ging es u.a. um den Zuständigkeitsbereich der Polizei, um den Rauschgifthandel, um Jugendkriminalität, um die dunklen und z.T. schlecht einsehbaren Wege im Gebiet, auf denen sich insbesondere Frauen bedroht fühlen und um Trickbetrüger.

In Bezug auf die Zuständigkeitsbereiche der Polizei stellte Christian Domke klar, dass die Polizei nicht ohne konkreten Anlass privates Gelände betreten dürfe. Dies betreffe sowohl Häuser als auch Höfe. Sollten jedoch Anwohner*innen eine Straftat wie z.B. Rauschgifthandel beobachten, sollten sie die Polizei rufen, die daraufhin einschreiten könne. Wichtig, so Domke, seien Zeugenaussagen, in denen genaue Angaben gemacht würden. Das Parkhaus in der Franz-Klühs-Straße, auch bekannt als "Parkpalette", sei ebenfalls Privatgelände, weshalb die Polizei dort nur das Umfeld kontrolliere.

Generell, so der Präventionsbeauftragte weiter, sei die personelle Kapazität der Polizei beschränkt. Dies bedeute, dass man nicht ständig Präsenz zeigen oder einzelne Orte überwachen könne. Dies gelte auch für den U-Bahnhof Hallesches Tor. "Am besten ist es, wenn die Bürgerinnen und Bürger selbst eine Anzeige schalten. Dann muss sich die Polizei darum kümmern", so Domke.

Eine Anzeige könne man sowohl auf der Wache als auch online aufgeben. In dringenden Fällen sollten die Bürger*innen die 110 anrufen, in allen anderen Fällen den Abschnitt in der Friedrichstraße.

Direktion 5, Abschnitt 31
Friedrichstraße 219 (Nähe U-Bahnhof Kochstraße)
Tel.: (030) 4664 553 701 oder 4664 553 100 (Dienstgruppenleiter)
Internetwache. Anzeigen online schalten


Keine Zunahme von Straftaten
Das subjektive Empfinden vieler Anwohner*innen, dass die Kriminalität im Gebiet zugenommen habe, konnten die Polizisten empirisch nicht bestätigen. Es gebe zwar immer wieder Phasen, in denen mehr Straftaten verzeichnet würden, ein genereller Anstieg sei aber nicht zu belegen. "Eine Zu- oder Abnahme hängt von vielen Faktoren ab, z.B. auch vom Wetter. Im Winter passiert weniger als im Sommer, wo mehr Leute draußen unterwegs sind", so Markus Herrmann. Ein Kriminalitäts-Schwerpunkt sei der Mehringplatz jedenfalls nicht.

Bezüglich des Rauschgifthandels falle es der Polizei schwer, Straftäter zu überführen. Es werde zwar verdeckt ermittelt, "wir müssen aber sicher beweisen können, dass jemand gegen das Betäubungsmittelgesetz verstößt", so Domke. Allein zu beobachten, wie Geld und kleine Päckchen die Besitzer wechselten, reiche nicht aus.

Pöbeleien von Jugendlichen
Angesprochen auf Pöbeleien, die aus Gruppen junger Männer gegenüber Frauen gemacht würden, verwiesen die Polizisten ebenfalls auf ihre beschränkten Möglichkeiten. Solange keine Straftat angezeigt werde, könne man den Jugendlichen nicht verbieten, sich an bestimmten Plätzen aufzuhalten. Hier sei vor allem die Jugendsozialarbeit gefragt, auf die Jugendlichen einzuwirken. Domke betonte in diesem Zusammenhang die wichtige Rolle der Jugendeinrichtung KMAntenne im Gebiet, die Kontakt zu den Jugendlichen halte. Hier könnten aber auch die Anwohner*innen selbst etwas tun: "Gehen Sie in die KMAntenne und suchen Sie das Gespräch mit den Jugendlichen", so Domke.

Dunkle Wege im Kiez
Zu Vorsicht und besonnenem Handeln mahnten die Polizisten in Bezug auf die oft als bedrohlich empfundenen Wege im Kiez. Vor allem Frauen fühlen sich auf den dunklen und schlecht einsehbaren Wegen nicht sicher. Die Idee, sich mit Pfefferspray auszurüsten, um sich im Falle eines Angriffs verteidigen zu können, sei problematisch, so Herrmann. "Der Täter hat immer den zeitlichen Vorteil, dass er derjenige ist, der genau weiß, was als nächstes kommt. Die Opfer können dann nicht schnell genug reagieren. Und präventiv sprühen kann Körperverletzung sein", erklärte Markus Herrmann. Besser sei es, Wege nicht alleine zu gehen. Außerdem sei "die beste Selbstverteidigung wegzurennen." Darüber hinaus forderte Markus Domke die Anwesenden auf, eine Liste mit besonders dunklen und bedrohlichen Orten im Kiez zu erstellen, an denen die Polizei möglicherweise verstärkt Präsenz zeigen könne.

Trickbetrüger
Ein weiteres Thema, bei dem die Polizisten zu Vorsicht aufriefen, betraf die Trickbetrügereien, denen vor allem ältere Leute zum Opfer fallen. Hier sei es wichtig, nicht jedem die Haustür zu öffnen und im Zweifel die Polizei zu rufen. Dies betreffe genauso vermeintliche Handwerker, die etwas in der Wohnung kontrollieren möchten als auch Betrüger, die sich als Polizisten ausgeben. "Wenn Sie sich nicht sicher sind, rufen Sie auf der Wache an und fragen Sie, ob in ihrem Haus gerade ermittelt wird", so Christian Domke.

 

Start des goßen Malwettbewerbs zum Berliner Kinderkarneval der Kulturen 2018

Alle Kinder bis 12 Jahre sind aufgefordert, ihre Phantasien zur Biene zu Papier zu bringen (Malen, Zeichnen, Collagen kleben, Skulpturen basteln etc.) und an die Kreuzberger Musikalische
Aktion (KMA) per Post zu senden oder persönlich einzureichen.

Die Adresse lautet:
Kreuzberger Musikalische Aktion e.V. (KMA)
Betreff: „Biene“
Friedrichstr. 2 , 10969 Berlin-Kreuzberg
Einsendeschluss: Freitag, der 23. März 2018

Eine Jury begutachtet alle Einsendungen und nominiert die drei bis fünf Gewinnerbilder. Diese werden auf dem offiziellen Kinderkarnevals-Plakat abgedruckt. Für die besten Einreichungen
locken zusätzlich schöne Preise und in einer Ausstellung werden im April 2018 alle eingegangenen Kunstwerke gezeigt. Die Preisverleihung findet am Tag der Ausstellungseröffnung
mit einem bunten Kinderkulturprogramm statt.

Weitere Infos auf der Kika-Homepage: www.kma-kinderkarneval.de

Termine rund um den 22. Berliner Kinderkarneval der Kulturen:

  • Ausstellung der Bilder vom Malwettbewerb (mit Preisverleihung): April 2018
  • 22. Berliner Kinderkarneval der Kulturen (mit Umzug und Kinderfest): 19. Mai 2018, Pfingst-Sa.

Weitere Infos im Flyer

Konstituierende Sitzung des Quartiersrates - Künftig tagt das Gremium öffentlich!

Bei vielen Punkten einigten sich die Mitglieder auf bewährte Verfahren aus vorangegangenen Quartiersrats-Amtsperioden. Aber im Hinblick auf eine weitere Verbesserung der Transparenz und um das Interesse der Kiez-Bewohnerschaft für die Quartiersratsarbeit zu erhöhen, entschieden sich die Mitglieder mit großer Mehrheit dafür, in Zukunft in der Regel öffentlich zu tagen. Um die Sitzungen, die im kommenden Jahr jeweils am 2. Montag im Monat stattfinden werden, besser planen zu können, brachte ein Mitglied die Idee ein, dass sich interessierte Gäste im Vorfeld anmelden und in dem Zusammenhang auch bekunden, ob sie zu einem Tagesordnungspunkt der Sitzung einen Redebeitrag anmelden möchten. Als Anmeldefrist wurde der jeweilige Mittwoch vor dem Sitzungstag benannt. Das QM-Team nahm die Anregung gern auf und der Quartiersrat folgte dem Vorschlag mit großer Mehrheit.

In Zukunft kann man sich also am Mehringplatz darauf freuen, die Diskussionen der engagierten gewählten Quartiersratsmitglieder live zu verfolgen und wird auch die Ergebnisprotokolle auf der Homepage lesen können. Der Ort ist abhängig von der Teilnehmerzahl und wird rechtzeitig bekannt gegeben. Die Einladung finden Sie spätestens eine Woche vorab auf der QM-Homepage. Interessierte Gäste melden sich bitte (mit oder ohne Redebeitrag) bis zum Freitag vor der Sitzung persönlich im Vor-Ort-Büro des QM (Friedrichstraße 1), telefonisch 030 -399 332 43 oder per Email an: info@qm-mehringplatz.de. Wir freuen uns auf Sie! Ihr QM-Team am Mehringplatz

Rattenaktion

Warum überhaupt Ratten bekämpfen?
Ratten sind seit jeher ein Teil der Großstadt und wohnen auch in unserem Kiez. Leider sind sie weit mehr als niedliche Nager, nein, sie sind gesundheitsgefährdende Schädlinge und daher ist ein Rattenbefall immer auch meldepflichtig beim Gesundheitsamt oder bei der Hausverwaltung. Schon seit Menschengedenken sind Ratten nämlich als Krankheitsüberträger unterwegs und tatsächlich spielt dieser Aspekt auch heute immer noch die größte Rolle. Ratten können bis zu 70 Krankheitserreger übertragen, darunter Borreliose, Salmonellen oder den Rattenbandwurm. Die Übertragung geschieht nur in den seltensten Fällen durch Bisse; häufiger sind Infektionen über den Urin und den Kot. Darüber hinaus nagen sich die Tiere erfolgreich durch die unterschiedlichsten Materialien, zerbeißen Plastiksäcke und Kabel.

 

Wie funktioniert der Kampf gegen Ratten?
Die Bekämpfung der sich schnell vermehrenden Tiere ist schwierig. Selbst gegen Gifte entwickeln sie Resistenzen. Ratten leben gut versteckt in der Kanalisation oder in Kellern, sie sind vorsichtig und anpassungsfähig. Kein Wunder also, dass die Tiere auch im Mehringkiez vorkommen.
Die beiden größten Hauseigentümer rund um den Mehringplatz, die EB-Group und die Gewobag, haben deshalb schon vor Jahren Spezial-Firmen damit beauftragt, die Ratten im Kiez zu bekämpfen. In der Regel geschieht dies durch Gift. "Wir legen Köder aus. Sowohl im Innenbereich der Häuser, vor allem in den Kellern, aber auch im Außenbereich", erklärt ein Mitarbeiter der Firma Schade, die für die Gewobag arbeitet. Die Köder werden in Behältern ausgelegt, um zu verhindern, dass Menschen mit ihnen in Kontakt kommen. Zusätzlich gibt es die sogenannte Kennzeichnungspflicht: die Stellen, an denen bekämpft wird sind mit signalroten Bändern und Aufklebern zu kenntlich zu machen. Einmal wöchentlich müssten die Behälter kontrolliert werden, erklärt der Mitarbeiter der Firma Schade weiter, um den Erfolg der Maßnahmen zu gewährleisten. Das Gift wirkt nicht sofort, sondern die Ratten werden Tag für Tag schwächer, vergleichbar mit einem schnellen Alterungsprozess. Zum Sterben ziehen sie sich dann in ihre Verstecke zurück. Würde das Gift sofort wirken, wären andere Ratten gewarnt und würden die Köder nicht mehr anrühren.
Die Bekämpfung erfolgt zum einen dauerhaft (auf dem Gebiet der EB-Group und im interkulturellen Kiezgarten), zum anderen akut und konzentriert an Stellen, wo der Rattenbefall sehr stark ist.

Die Mithilfe aller ist gefragt
Die Arbeit der Firmen reicht allerdings nicht aus, um die Ratten langfristig aus dem Kiez loszuwerden oder wenigstens deren Vorkommen zu reduzieren. Dazu ist die Mithilfe aller Bewohnerinnen und Bewohner nötig. Schwierig ist das nicht, es müssen lediglich ein paar einfache Regeln beachtet werden. So dürfen keine Essensreste irgendwo hingeworfen werden und die Mülltonnen sollten immer geschlossen bleiben. Wer Vogelfutter einfach auswirft, sollte daran denken, dass das Futter auch den Ratten schmeckt. Grundsätzlich gilt, dass Ratten nur dort anzutreffen sind, wo sie ein ausreichendes Nahrungsangebot vorfinden.
Eine weithin unbekannte Vorsichtsmaßnahme bezieht sich auf das Innere jeder Wohnung: Viele Menschen spülen Essensreste gerne die Toilette hinunter. Die Ratten werden dadurch angelockt und verfolgen den Weg der Essensreste zurück. Weil die Tiere gut klettern können, besteht die Möglichkeit, dass irgendwann eine Ratte durch die Kloschüssel in die Wohnung dringt.
Zu guter Letzt sollte man den Ratten keine Nistmöglichkeiten bieten. Zugerümpelte Balkone oder Keller sind bei Ratten beliebt, weil es dort warm und dunkel ist. Regelmäßiges Entrümpeln beugt also Rattenbefall vor, zumal man eh alles wegwerfen muss, wenn die Ratten erst einmal da gewesen sind.

 

Weiteres Treffen geplant
Um die Bekämpfung der Ratten im Mehringkiez weiter zu optimieren, ist nun ein weiteres Treffen der Beteiligten geplant. Dort soll auch besprochen werden, wie die Firmen bei der Bekämpfung der Ratten zusammenarbeiten können. Dies betrifft vor allem Bereiche, in denen der Rattenbefall akut bekämpft wird. Das Quartiersmanagement wird rechtzeitig über das Treffen informieren. Wer weitere Informationen benötigt kann sich gerne an das Vor-Ort-Büro in der  Friedrichstraße 1 wenden.

Hohe Beteiligung bei der Wahl zum Quartiersrat und zur Aktionsfondsjury

Nach der Begrüßung stellten sich die Kandidatinnen und Kandidaten kurz vor, erläuterten ihre Gründe und Ziele für die Mitarbeit in den Gremien. Danach wurde gewählt. Jede Kandidatin und jeder Kandidat musste mindestens 20 Prozent der 108 abgegebenen Stimmen erhalten, um in eines der beiden Gremien gewählt zu werden. Von den 18 Bewohnerinnen und Bewohnern, die für den Quartiersrat kandidierten, erhielten 16 die nötigen Stimmen, von den zehn Kandidatinnen und Kandidaten für die Aktionsfondsjury waren es sechs.
Ralf Hirsch, in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zuständig für den Mehringplatz, zeigte sich zum Abschluss der Veranstaltung beeindruckt von der hohen Wahlbeteiligung. Dies sei keine Selbstverständlichkeit in einem Quartiersmanagementgebiet.

Das Team des Quartiersmanagements Mehringplatz bedankte sich ausdrücklich bei allen, die sich an der Wahl beteiligten und insbesondere bei der Familie Rissmann, Herrn Hüttmann und Herrn Tändler für das gewissenhafte Auszählen der Stimmen.

 

Die Ergebnisse der Wahl

Gewählt wurde in geheimer Abstimmung. Jede Kandidatin und jeder Kandidat musste mindestens 20 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten, um in eines der beiden Gremien gewählt zu werden. Insgesamt beteiligten sich 108 Bewohnerinnen und Bewohner an der Wahl; 22 Ja-Stimmen waren folglich nötig, um gewählt zu werden.

Die Kandidatinnen und Kandidaten, die in den Quartiersrat gewählt wurden (in Klammern die Ja-Stimmen):
Margit Boé (61), Bogunila Dziezyc (31), Nuren El-Sheik (25), Najah El-Yafi (28), Claudio Gerschau (26), Lena Grass (41), Erika Grothe (39), Vanessa Grothe (51), Camilo Gutierrez Rodriguez (31), Carsten Hönig (45), Yvonne Kevin (38), Ilona Sommerlad (38), Bernd Surkau (48), Wulfhild Sydow (48), Christina Thiel  (48) und Hans Rudolf Tosch (43).
Nicht genügend Stimmen erhielten Nurettin Gündüz (19) und Marenka Krasomil (21).

In die Aktionsfondsjury wurden folgende Kandidatinnen und Kandidaten gewählt (in Klammern die Ja-Stimmen):
Nadja Abdul-Al (24), Malek Cambudate (29), Zena El-Diab (23), Heino Kubacki (54), Helena Polat (39) und Nazia Razzaq (32).
Nicht genügend Stimmen erhielten Selda Capkun (21), Esra Dardour (19), Rola Diab (16) und Abeer Jaber (18).

Speed-Dating beim Quartiersrat

Nach dem Essen wurden in wechselnder Reihenfolge zwei Mitglieder des Quartiersrates oder des Quartiersmanagements auf eine Couch gebeten, um sich zu befragen. Eine Person stellte die Fragen und nach drei Minuten - Quartiersmanagerin Candy Hartmann stoppte die Zeit - kam die Nächste auf die Couch und wurde von der Person befragt, die vorher an der Reihe war. In den Fragen ging es um die Erfahrungen, Kritikpunkte und Wünsche, die sich in den letzten zwei Jahren angesammelt hatten: Was hat die Arbeit im Quartiersrat gebracht, welche Aktionen sind in Erinnerung geblieben, welche Themen lagen einem am Herzen, was hat sich positiv entwickelt und was sollte sich im Kiez ändern?

Hans Rudolf Tosch und Ilona Sommerlad wünschten sich, dass der Mehringplatz wieder so werde, wie er früher einmal war. Einig waren sich alle Befragten darin, dass vor allem die langanhaltende Baustellen-Situation problematisch sei und die positive Entwicklung des Platzes bremse. In der Vergangenheit sei zwar Geld investiert worden, sichtbar verbessert habe sich aber nur wenig. Quartiersrat Bernd Surkau: "Zehn Jahre Baustelle reichen. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste, aber möchte das Ende der Bauarbeiten noch aufrecht erleben." Quartiersrätin Vanessa Grothe äußerte die Hoffnung, dass der Platz in Zukunft heller und sauberer werde, "damit man wieder gerne nach draußen geht und sich dort wohlfühlt."

Angesprochen auf die Wirksamkeit der Quartiersarbeit verwies Wolfhard Schulze von der KMAntenne auf die Projekte und Förderungen, die der Kinder- und Jugendarbeit zugutekämen. Nach wie vor sei die Situation für die Kinder und Jugendlichen im Kiez schwierig, aber die Angebote könnten dabei helfen, sie in die Gesellschaft zu integrieren und den Kiez dadurch dauerhaft lebenswert zu machen. Rückschritte, so Schulz, habe es keine gegeben, die Menschen würden sich mit ihrem Kiez identifizieren: "Auch wenn sich Bewohner*innen beschweren, bedeutet das, dass sie Druck ausüben, damit es besser wird." Zielsetzung müsse sein, dass alle hier wohnen bleiben könnten.

Carsten Hönig lobte zwar auch die Investitionen in die Kinder- und Jugendangebote, wünschte sich aber eine stärkere Förderung der Angebote für Senioren: "Wir haben den alten Menschen so viel zu verdanken. Wir müssen ihnen etwas zurückgeben."

Die Arbeit im Quartiersrat beurteilten die Befragten überwiegend positiv. Die Zusammenarbeit sei gut, es werde konstruktiv diskutiert. Carsten Hönig kritisierte allerdings, dass nicht alle, die gewählt wurden, kontinuierlich an den Sitzungen teilnehmen würden.

Nadja El-Yafi betonte, dass man durch die gemeinsame Arbeit im Quartiersrat die Entwicklung des Kiezes ein Stück weit in der Hand habe und mitbestimmen könne, was gemacht werden soll. Ähnlich sah es auch Nuren El-Sheikh: "Mich motiviert, dass ich Präsenz zeigen kann und nicht immer andere Leute für mich entscheiden. Ich fühle mich zudem als Sprachrohr der Menschen mit Migrationshintergrund und kann im Quartiersrat ihre Belange vertreten."

Als erfolgreiches Beispiel für ein gelungenes Projekt nannte Nuren El-Sheikh insbesondere das gemeinsame Fastenbrechen: "Da saßen Menschen aus allen möglichen Nationen an einem Tisch. Mich hat berührt, den Gebetsruf einmal hier im Kiez zu hören und das mit allen gemeinsam zu erleben."

Das Fastenbrechen wurde auch von Quartiersmanagerin Candy Hartmann hervorgehoben: "Die gemeinsame Feier in dem wunderbaren interkulturellen Kiezgarten hat gezeigt, wie hier im Quartier eine feierliche harmonische Atmosphäre mit der Nachbarschaft entstehen kann." Für die Zukunft wünschte sich Candy Hartmann noch mehr Selbstbewusstsein der Bewohner*innen: "Wir sind nicht das Ende, sondern der Anfang der Friedrichstraße. Wir sind die Friedrichstraße Nr. 1!"

Ansprache des Bezirksstadtrates Florian Schmidt

Sehr geehrte Anwohnerinnen und Anwohner,

Sie wohnen in einem von fünf Quartiersmanagementgebieten des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg.In Ihrem Kiez werden demnächst die beiden Bewohnergremien Quartiersrat und Aktionsfondsjury neu gewählt.

Der Quartiersrat ist die Interessenvertretung der Kiezbewohnerschaft. Er setzt sich aus Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Institutionen aus dem jeweiligen Gebiet zusammen. Gemeinsam erarbeiten sie die Schwerpunkte der Quartiersentwicklung und entscheiden über den Einsatz der Gelder aus dem Projektfonds.

Die Aktionsfondsjury setzt sich aus Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen und entscheidet über die Verwendung von Mitteln des Aktionsfonds. Mit diesen können Aktionen aus der Bürgerschaft für den Kiez finanziell unterstützt werden.

Als zuständiger Stadtrat für den Bereich Quartiersmanagement unterstütze ich diese Form der Bürgerbeteiligung ausdrücklich und möchte Sie im Namen des Bezirkes einladen, an der Wahl der Bewohnergremien teilzunehmen: Wählen Sie Ihre Vertreterinnen und Vertreter und sichern Sie dadurch die Stimme der Bewohnerschaft im Verfahren des Quartiersmanagements!

Nähere Informationen zur Wahlveranstaltung sowie weiteren Beteiligungsmöglichkeiten erhalten Sie beim Team Ihres Quartiersmanagements.

Mit freundlichen Grüßen,
Florian Schmidt

Vorstellung des IHEK - Bürgerversammlung in der Kiezstube

Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen beschrieb in seiner Eröffnungsrede, worum es auf der Veranstaltung gehen soll: dass das IHEK durch praktische Beispiele mit Leben gefüllt wird. Quartiersmanagerin Candy Hartmann wies in ihrer Begrüßungsrede darauf hin, dass das QM zwar nicht alle Probleme der Menschen im Kiez lösen könne, dass es aber Partner zusammenbringen und Ressourcen bündeln könne: "Unsere Aufgabe ist es nicht, Wohnungen zu vermitteln. Auch können wir nicht jemandem eine Arbeitsstelle zur Verfügung stellen", so Hartmann, "wir können aber durch Projekte nachhaltig die Strukturen im Kiez verbessern."
Anschließend stellte das QM-Team die fünf wichtigsten Handlungsfelder der QM-Arbeit vor: Bildung, Öffentlicher Raum, Gewerbe, Nachbarschaft und Beteiligung. Welche Pläne das QM in den einzelnen Bereichen verfolgt, können Sie hier im IHEK (verlinken) nachlesen.
Nach der Vorstellung des IHEKs durch das QM gab es eine kurze Pause am sehr leckeren kalten Buffet. In der zweiten Hälfte des Abends lud das QM die Gäste dazu ein, an drei runden Tischen einzelne Themenfelder zu diskutieren und Ideen einzubringen.

 

 

Marie-Juchacz-Denkmal eingeweiht

Bild: AWO, MJS

Die Feierstunde eröffnete Wilhelm Schmidt (Präsident der AWO), der auf das Wirken Marie Juchacz (1879 - 1956) einging und einen Abriss von der Idee des Denkmals bis zur heutigen Einweihung zeichnete.

Die konkreten Planungen zum Denkmal begannen bereits im Mai 2015 und erfolgten in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg. Die Auswahl des Standortes fiel auf die Grünfläche an der Gitschiner Straße, um eine Nähe zu den ehemaligen Wirkungsstätten Marie Juchacz in der damaligen Lindenstraße 2-4 (ehem. Sitz der AWO) und am historischen Belle-Allicance-Platz, dem heutigen Mehringplatz (ehem. Sitz der Wohlfahrtsschule) herzustellen.

Neben dem Künstler Gerd Winner, der das Denkmal entwarf und gestaltete, zählte u.a. auch Andreas Geisel, Senator für Inneres und Sport, zu den Gästen der Einweihung. Wie seine Vorredner schlug auch Geisel einen Bogen vom Schaffen Marie Juchacz in die heutige Zeit. Marie Juchacz setzte sich für das Ziel einer sozial gerechten Gesellschaft ein, das nach wie vor nicht an Bedeutung verloren hat. „Berlin braucht Menschen wie Marie Juchacz, die sich für andere einsetzen.“, sagte Geisel und betonte die Wichtigkeit ehrenamtlichen Engagements, das weiter aufgewertet werden müsse.

Weitere Informationen zu Marie Juchacz: https://www.awo.org/ueber-uns/awo-historie/personen/marie-juchacz.

"Milieuschutz ist ein scharfes Schwert"

In den sozialen Erhaltungsgebieten bedarf der Rückbau, die Änderung oder die Nutzungsänderung baulicher Anlagen einer Genehmigung des Bezirks. Dazu gehören z.B. bestimmte Modernisierungsmaßnahmen, die Zusammenlegung von Wohnungen oder deren Umwandlung in Eigentumswohnungen. So kann die Umwandlung untersagt werden, wenn Häuser dafür entmietet und anschließend teuer saniert werden. Außerdem sind Eigentümer in Milieuschutzgebieten verpflichtet, innerhalb von sieben Jahren ab der Begründung von Wohnungseigentum Wohnungen nur an die Mieter zu veräußern.

Das Instrument Milieuschutz wurde in der Vergangenheit oft als wirkungsschwach kritisiert. Das Gebiet rund um den Helmholtzplatz im Prenzlauer Berg ist beispielsweise schon seit Längerem soziales Erhaltungsgebiet und trotzdem dominieren dort mittlerweile überwiegend einkommensstarke Haushalte und die Angebotsmieten liegen weit über dem Berliner Durchschnitt.

Um Klarheit über die Wirksamkeit des Milieuschutzes zu bekommen, hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg eine Untersuchung des städtebaulichen Instruments in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse der Untersuchung wurden am Donnerstag, 22.06.2017 von Baustadtrat Florian Schmidt in der Bauhütte im Besselpark vorgestellt. Die Auswertung belege, so Schmidt, dass die Anwendung des erhaltungsrechtlichen Instrumentariums Wirkung zeige: "In letzter Zeit wurde der Milieuschutz als stumpfes Schwert bezeichnet. Jetzt können wir nachweisen, wie scharf das Schwert Milieuschutz in Friedrichshain-Kreuzberg eingesetzt wird. Dabei greifen der konsequente Einsatz von Modernisierungsuntersagung, das Vorkaufsrecht und der Ausbau der Milieuschutzgebiete ineinander."

Gemeinsam feiern: Fastenbrechen 2017

Wer vor der Betonfassade des Inti-Hauses in der Friedrichstraße 1 stand, konnte sich nicht im Traum ausmalen, welch märchenhaftes Bild sich dahinter verbergen würde. In dem weitläufigen Garten standen unter den Bäumen lange, weiß gedeckte und mit Blumen geschmückte Tischreihen, darüber hingen Lichter und Lampions. Am südlichen Ende des Gartens hatte der Orientexpress Berlin e.V. für die Musiker ein orientalisches Zelt aufgebaut und mit Teppichen ausgelegt. Die Atmosphäre des Ortes war feierlich und einladend zugleich.

Schon früh am Abend kamen Frauen, Kinder und Männer aus der Nachbarschaft, um später gemeinsam das Fasten zu brechen. Zu den Gästen zählten nicht nur Muslime, sondern auch Christen und Menschen, die sich keiner Religion zugehörig fühlen. "Wir sind alle hier, um voneinander zu lernen. Das Wichtigste ist, dass sich die Religionen treffen, miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam eine Botschaft der Demokratie und Toleranz aussenden", so Wolfhard Schulze, Vorstand der KMA e.V.

Neben Schulze begrüßten Wafaa Khattab vom Quartiersmanagement, Ralf Hirsch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie die Kreuzberger Bezirksstadträtin Clara Herrmann die Gäste. Hirsch dankte vor allem der ehemaligen Bezirksstadträtin Jana Borkamp, die ebenfalls der Einladung gefolgt war und sich im letzten Jahr für die Fortsetzung des Fastenbrechens im Mehringkiez eingesetzt hatte.

Nach den Begrüßungsreden spielte das wunderbare Ensemble Mavimakam aus dem türkischen Konservatorium und anschließend der aus Syrien stammende Musiker Abdelkadir Asli. Er war es auch, der gegen 21.30 Uhr das Gebet sang, mit dem das Fasten gebrochen wurde. Danach begann der kulinarische Teil des Abends: Jugendliche aus der KMA verteilten Essen und Getränke an die vielen Gäste, die das Fasten gemeinsam traditionell mit Wasser und Datteln brachen und sich nachfolgend die in der Küche frisch zubereiteten Köstlichkeiten schmecken ließen.

Wie schon im letzten Jahr zeigte sich, dass das Fastenbrechen im Mehringkiez ein hervorragender Anlass ist, zu dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und religiöser Überzeugung friedlich zusammenkommen und gemeinsam feiern. Das sah auch der rbb so: Ein Kamera-Team begleitete den gesamten Abend und drehte zwei Live-Berichte für die Abendschau.


 

 

 

 

 

Ausstellung auf dem Bauzaun der BVG in der Friedrichstraße

Bild: Stadtkontor


Die Baustelle in der Fußgängerzone
Nachdem die Arbeiten auf dem Mehringplatz selbst weitgehend abgeschlossen waren und die BVG-Baustelle nordwärts in die Fußgängerzone gezogen ist, stellte sich erneut die Frage, wie mit der Gestaltung des Bauzauns umzugehen sei. Von vielen Seiten wurde der Wunsch geäußert, die triste Baustellenumzäunung künstlerisch zu gestalten. Die BVG stellte in Aussicht, die Verschönerung der Bretterplatten zu finanzieren. Da diese von der BVG nur gemietet wurden, ist eine direkte Bemalung allerdings nicht möglich. Nach intensiven Diskussionen haben sich die Beteiligten - BVG, Sanierungsbeauftragte, Bezirksamt und QM – daher auf eine Ausstellung mit Bildtafeln verständigt.

Ausstellungsfläche im öffentlichen Raum
Die Bauzaunausstellung befindet sich derzeit in der Vorbereitung, die federführend von den Sanierungsbeauftragten „Stadtkontor“ übernommen wurde. Mehr als 30 Akteure aus dem Sanierungsgebiet wurden von "Stadtkontor" kontaktiert und eingeladen, sich auf den Bauzäunen vorzustellen, um das Quartier mit seinen unterschiedlichen Facetten, Qualitäten und Akteuren abzubilden. Unter diesen Akteuren sind unter anderem lokale Initiativen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen, aber auch Bauherren oder ortsansässige Institutionen. Zudem sollen Gewerbetreibende aus dem Sanierungsgebiet portraitiert werden. Ebenso wird daran gearbeitet, das Sanierungsgebiet mit seinen Projekten, Planungen und Bauvorhaben vorzustellen. Von einigen Akteuren liegen bereits Bilder und kurze Vorstellungstexte vor, sodass mit dem Layout begonnen werden konnte.

 

 

Nachbarschaftsfest "Tanz im Mai"

"Wir haben die Leute direkt angesprochen, ob sie mitmachen und etwas zum Fest beitragen wollen", erzählt Frau Tändler, die seit 42 Jahren am Mehringplatz wohnt und zum Organisationskomitee gehörte.

Direkt vor dem Café hatten Anwohnerinnen und Anwohner Tische aufgestellt, auf denen kleine Kuchen, Salate, Gegrilltes und Paella angeboten wurde. Die Frauen und Männer besorgten auf eigene Kosten die Zutaten und verkauften das Essen zum Selbstkostenpreis. Wichtig war dem Organisationsteam vor allem, dass die Menschen durch das Fest miteinander ins Gespräch kommen. Die offene und freundliche Atmosphäre auf dem Nachbarschaftsfest bildete hierfür eine gute Basis. Man saß entspannt auf Stühlen und Bänken, unterhielt sich und versorgte sich immer wieder mit Nachschub von den Essensständen. Der Unterhaltungsteil wurde dann am späten Nachmittag von der Chansonniere Tina Cheval mit "Griechischer Wein" eröffnet, anschließend gab es Karaoke mit erstaunlich guten Beiträgen. Entgegen der Vorhersage spielte sogar das Wetter mit: Es nieselte nur kurz, ansonsten blieb es trocken und später kam sogar die Sonne heraus.

Fotos: M. Hühn