"So kann Freiraumplanung ablaufen" - Feierliche Eröffnung des Spielplatzes im Theodor-Wolff-Park

 

Der Theodor-Wolff-Park ist eine beliebte Grünfläche im Kiez und kulturelles Erbe zugleich. Errichtet wurde der Park im Zuge der Internationalen Bauausstellung im Jahr 1987 und ist aufgrund seiner besonderen künstlerischen und städtebaulichen Ausgestaltung ein Gartendenkmal. Die Landschaftsarchitekten orientierten sich damals an der im 2. Weltkrieg zerstörten Stadt: der Grundriss des Parks zitiert die frühere Bebauung, Trampelpfade wurden zu Wegen, es gibt Säulengänge, gewollten Wildwuchs und freie Rasenflächen. Mauern und Säulen wurden zum Teil aus dem Materialfundus ehemaliger Kreuzberger Gewerbebauten entwickelt. Ein Manko aber waren lange Zeit die nur dürftigen Spielmöglichkeiten für Kinder. In einem Beteiligungsverfahren, in das Anwohner*innen, Nutzer*innen und umliegende Einrichtungen wie z.B. die Galilei-Grundschule miteinbezogen wurden, wurde ein Konzept entwickelt, wie der Spielplatz im Park aufgewertet werden könnte. Schüler*innen und Kitakinder bauten Modelle und stellten diese 2015 im Park vor. Einige Ideen davon wurden in den Planungen berücksichtigt.

Nachdem das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg grünes Licht gegeben hatte, wurde 2016 mit dem Umbau des Spielplatzes begonnen. Am 7. Juni 2017 konnte der neugestaltete Spielplatz nun feierlich eröffnet werden. Zur Eröffnung waren der Bezirksstadtrat für Bauen und Wohnen Florian Schmidt gekommen, Vertreter*innen des Quartiersrates, des Quartiersmanagements, des Sanierungsbeauftragten der Südlichen Friedrichstadt "Stadtkontor" und der Galilei-Grundschule. "Sie müssen schon hochklettern", wurde dem Bezirksstadtrat zugerufen, als dieser mit seiner Rede beginnen wollte. Schmidt machte mit und erklomm das Klettergerüst. "Ich bin begeistert. Hier wurde nicht nach Schema F gebaut", begann Schmidt. Man merke dem Spielplatz an, so der Bezirksstadtrat weiter, dass es eine Beteiligungswerkstatt gegeben habe, bei der die Kinder mitgemacht hätten: "So kann Freiraumplanung ablaufen."

Schmidt betonte, dass die Bedeutung einer Freifläche wie der Theodor-Wolff-Park im Bezirk nicht hoch genug einzuschätzen sei: "Hier im Gebiet gibt es viele sozial benachteiligte Familien mit vielen Kindern. Häufig wohnen junge Erwachsene noch zu Hause, weil sie im Kiez keinen bezahlbaren Wohnraum finden." Vor diesem Hintergrund, so Schmidt, werde der öffentliche Raum immer wichtiger.

Nach seiner Rede verließ Florian Schmidt das Klettergerüst über die Rutsche, um anschließend zusammen mit den anderen Gästen der Darbietung der Tanz-AG der Galilei-Grundschule zuzuschauen.

Der Umbau und die Erweiterung des Spielplatzes, der sich jetzt durch naturnahe Holzgerüste und Spielgeräte auszeichnet, wurde mit Sanierungsmitteln in Höhe von 660.000 Euro gefördert. Dass diese Maßnahme nun endlich umgesetzt wurde, ist der unermüdlichen Thematisierung des dringenden Bedarfs durch das Quartiersmanagement am Mehringplatz und der Gebietsvertretung im Sanierungsbeirat Südliche Friedrichstadt zu verdanken.